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(K)ein Herz für Fußballfans

WM: fast ganz normaler Betrieb in Verwaltungen und in Firmen

Herford (HK). Am 9. Juni beginnt die WM in Deutschland - dann wird die La Ola-Welle der Begeisterung volle Orkanstärke erreichen und alle Fußballfreunde mitreißen. Doch: Gucken die in die Röhre, die keinen Urlaub haben und die die Nachmittagsspiele unseres Teams nicht am Bildschirm verfolgen können? Eine Umfrage in Betrieben und Verwaltungen bringt Klarheit.

Bei der Brauerei werden die Spiele per Beamer in der Firmenkantine übertragen. »Alle Mitarbeiter, die frei oder gerade Schichtwechsel haben, können hier gemeinsam Fußball gucken«, erklärt Karl Fordemann, Geschäftsführer Technik. Dabei werden die Betriebsangehörigen mit Essen und Trinken verköstigt. »Kommt Deutschland ins Halbfinale, wird es eine größere Aktion geben«, stellt der Geschäftsführer in Aussicht. Zudem können sich alle 195 Mitarbeiter an einem firmeninternen Tippspiel auf der Internet-Seite des Unternehmens beteiligen.
Bei der Post ändert sich für die Mitarbeiter im Briefzentrum während der WM nichts: »Es gibt keine Extra-Regelungen und es werden keine Bildschirme aufgestellt«, betonte Pressesprecher Achim Gahr. Die Post sei Dienstleister und könne die Briefe nicht liegen lassen. Doch in einem Punkt kommt der gelbe Riese fußballverliebten Mitarbeitern entgegen: »Falls einer der Mitarbeiter ein Ticket erworben hat, er aber laut Plan Dienst hat, wird er wohl ohne Probleme mit einem Kollegen tauschen können.«
»Die Arbeit im Kreishaus wird sicher nicht während der Fußball-WM ruhen«, stellt Pressesprecher Klaus Wöhler klar. Aber natürlich bestehe für Mitarbeiter die Möglichkeit, mit ihren Vorgesetzten eine Regelung zu treffen: »Wenn jemand fußballbegeistert ist und unbedingt eine Fernsehübertragung während der Kernarbeitszeit sehen möchte, wird sich das sicher einrichten lassen«, ist Wöhler überzeugt. Denkbar sei, dass WM-Fans unter den Kreishaus-Bediensteten einen Urlaubstag nehmen oder Überstunden »abfeiern«. Der Betriebsablauf in der Behörde dürfe bei aller WM-Begeisterung jedoch nicht beeinträchtigt werden. Eine Aussage, die auch für die Stadtverwaltung gilt. Im Rathaus, so ist von Petra Stender aus dem Büro des Bürgermeisters zu erfahren, wird es keinen »Fan-Raum« geben, in dem man die Spiele verfolgen kann: »Wir sind eine Behörde im Dienste der Bürger und können nicht die Arbeit ruhen lassen.« Bürgermeister Bruno Wollbrink wird es sich allerdings nicht nehmen lassen, die Spiele der deutschen Mannschaft, die am späten Nachmittag oder abends angepfiffen werden, zusammen mit vielen Herfordern in der Markthalle zu verfolgen - quasi mittendrin.
Ein Herz für Fans haben die MARTa-Verantwortlichen. Zum einen beteiligen sie sich an der WM-Präsentation »365 Orte im Land der Ideen«, zum anderen werden die Spiele im Café auf einem Monitor übertragen.

Artikel vom 04.04.2006