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Sachkundig gemacht

Freie Demokraten aus Enger sahen sich in Berlin um

Enger (EA). In Berlin kundig gemacht haben sich Freie Demokraten aus Enger. Sie sahen sich hier das frühere zentrale Stasi-Untersuchungsgefängnis an.

»In einem als Lieferwagen getarnten Gefangenentransporter ohne Fenster wurde ich stundenlang durch die Gegend gefahren um mir jede Orientierung zu nehmen. Dann kam ich sechs Monate in Einzelhaft. Tageslicht sah ich nur durch Lichtbausteine. Nachts war die Zelle ständig beleuchtet und mein Schlaf wurde unregelmäßig immer wieder unterbrochen. In der Zeit sah ich keinen Mithäftling, keinen Anwalt und keinen Angehörigen. Ich wusste nicht, wo ich war und hatte keinerlei Kontakt nach draußen.«
Diese Folter durch Isolationshaft beschrieb ein ehemaliger Häftling, der durch das frühere zentrale Stasi-Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen führte. Er hatte Protestzettel gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann geklebt und wurde später durch die Bundesrepublik aus der DDR freigekauft.
Die Führung war beeindruckender Teil einer dreitägigen Berlin-Fahrt von Engeraner Liberalen auf Einladung des FDP-Bundestagstagsabgeordneten Frank Schäffler. Programmbestandteile waren auch Besuche beim Finanzministerium, der FDP-Bundesgeschäftsstelle und dem Dokumentationszentrum Berliner Mauer. Im Mittelpunkt stand der Besuch des Deutschen Bundestages, wo gerade über den Haushalt debattiert wurde. Im Reichstag kam es zu Gesprächen mit Frank Schäffler und weiteren Abgeordneten der FDP-Fraktion. »Als größte Oppositionspartei übernimmt die FDP erfolgreich ihre Rolle als Gegengewicht zur großen schwarz-roten Kuschel-Koalition«, so Schäffler zur bundespolitischen Situation.

Artikel vom 04.04.2006