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800 Gäste begeistert von Musikvielfalt

Stadtkapelle und Musikjugend zeigen Spielfreude und begeistern mit neuen Dirigenten

Delbrück (kro). Ganz im Zeichen des doppelten Dirigentenwechsels stand das Konzert der Stadtkapelle Delbrück und ihrer Musikjugend am Samstagabend in der gut besuchten heimischen Stadthalle.

Etwa 800 Besucher lauschten dem abwechslungsreichen Programm, das die insgesamt mehr als 95 Musiker und Musikerinnen seit vergangenem Oktober zusammengestellt und einstudiert hatten.
Zur Attacke bliesen zunächst die Jungen und Mädchen im Durchschnittsalter von 15 Jahren, die seit vorigem Herbst nicht mehr von Gregor Hüllmann, sondern von Bernd Schnittker geleitet werden. Die offizielle Übergabe des Taktstockes vollzogen die zwei Dirigenten jetzt zwischen dem ersten und zweiten Konzertstück der Musikjugend. Auf den explosiven, pointiert vorgetragenen »Marsch des YorckĂ•schen Korps« folgte die typisch böhmische Polka »Kleine Magdalen«.
Während sich hier die Hörner in tänzerischen Melodien mit dem Gesamtorchester in zünftigem Marschtakt abwechselten, sorgten die Jugendlichen im Anschluss mit Swing für gute Laune. Eingeübt wurde der 60er-Evergreen »Happy Together« durch Michael Jock.
Als Solist tat sich Trompeter Dominik Baumann hervor. In ihrer Bedächtigkeit ein wenig schwermütig machte indessen die berühmte »Air« von Johann Sebastian Bach.
Einen mitreißenden musikalischen Beitrag zum Gedenken an »Mozart!« leisteten die jungen Leute mit ihrem bunten Medley aus dem gleichnamigen Musical, das das Drama des Erwachsenwerdens erzählt. Ein poetisches Saxofonsolo trug hierzu Linda Schniedertüns bei. In die Pause verabschieden ließ sich das Publikum mit dem melodiösen Marsch »Silberkondor« im 6/8-Takt. Feierlich ging es danach mit dem »Parademarsch des Luftwaffenmusikkorps Nr. 1« und der Stadtkapelle weiter.
Neben traditionellen Stücken wie der mährischen Polka »Sakvická«, die vom vollen Klang der Tuben und Baritone getragen wurde, oder dem »Deutschen Kaisermarsch« bot das Erwachsenenensemble unter neuer Führung von Gregor Hüllmann auch wieder mehrere eindrucksvolle Großkompositionen.
Mit Paukengrollen etwa begann die dynamisch dargebotene Tondichtung zu Leben und Wirken des Trappers »Davy Crockett« im Wilden Westen.
Allein schon ergreifend war der vierstimmige Bläsersatz, der das Thema des Stückes »Der Lindenbaum« vorstellte, das danach mit viel Spielfreude mal im beliebten Happy-Sound von James Last, mal in Slapstick-Manier nach Spike Jones variiert wurde. Solistisch brillieren konnte Eva Wiedner mit ihrem frei interpretierten »Yackety Sax«. Einen feurigen Schluss fanden der »Besuch bei Offenbach« und der zweite Konzertteil im weltbekannten »Cancan«.

Artikel vom 03.04.2006