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Nur einer
freut sich
über das 0:0

Bezirksliga: SCV auf Formsuche

Von Andreas Klose (Text) und
Alexander Grohmann (Fotos)
Vlotho (VZ). Keine Tore, dafür jedoch eine Vielzahl an Karten: Beim 0:0 zwischen dem SC Vlotho und TüV Herford zeigte sich Schiedsrichter Andre Syma (Arminia Bielefeld) sehr spendabel, verteilte insgesamt 13 Mal den berühmten Karton unter den Akteuren -Ê darunter auch zwei Ampelkarten. Für Kemal Yilmaz (55.) und Marcel Sielemann (58.) war die Partie nach wiederholtem Foulspiel in der zweiten Halbzeit jeweils frühzeitig beendet.

Trotzdem war das Spiel vor 120 Zuschauern im Rudolf-Kaiser-Stadion nie von brutaler Härte geprägt. Vielmehr waren es fast ausschließlich kleinere Geplänkel, die geahndet werden mussten. SC-Trainer Frank Warbende war nach der Nulldiät nicht unzufrieden: »Wir können mit dem Punkt leben, obwohl das Remis nicht das erhoffte Ergebnis ist. Meine Mannschaft ist nach der langen Pause noch nicht in der gewünschten Verfassung. Positiv war, dass unsere Abwehr keine Chancen zugelassen hat. Auch hat die Ordnung im Team gestimmt, vor allem in der zweiten Hälfte.«
Pünktlich mit dem Anpfiff begann es am Schulzentrum zu regnen. Der Platz indes päsentierte sich in einem recht guten Zustand. Beiden Mannschaften war die lange Pause anzumerken. Es lief einfach noch nicht rund. Torraumszenen waren Mangelware. Im Mittelfeld spielte die Musik - die allerdings von Fehlpässen geprägt war.
Der SC Vlotho hatte Schlagseite -Êfast alle Angriffsaktionen liefen über die linke Seite. Hier avancierte Andreas Harms zum Alleinunterhalter. So bereits in der 6. Minute, als der frührere Vlothoer Hakan Güven nach Harms-Flanke klären konnte. In der 15. Minute verlangten die Zuschauer nach Foul von Routinier Yalcinkaya an Harms einen Elfmeter. Ein klein wenig Glück für den Türken, denn er drückte das Vlothoer Leichtgewicht unfair weg.
In der 25. Minute verfehlte Markus Drewno im Fallen das Tor nur knapp. Weitere Vlothoer Möglichkeiten ließen Tim Heuer (27.) und Darko Tovitovic (37.) ungenutzt. Zur Pause hätte der SCV führen können.
Kurz nach Wiederanpfiff scheiterte Markus Drawert per Volleyschuss ganz knapp. Die Weserstädter suchten jetzt die Entscheidung. Der junge Nico Wojcik hatte in der 68. Minute Pech. Sein Flachschuss mit dem linken Fuß klatschte an den Pfosten. In der Schlussphase hatten noch Darko Tovitovic und Markus Drawert die Führung auf dem Fuß. Keeper Kaissan war auf dem Posten.
Aziz Yakasiz, der beide Mannschaften schon trainiert hat und gestern als Zaungast im Rudolf-Kaiser-Stadion weilte, konnte nach 90 durchwachsenen Minuten auf dem Winterberg ganz gelassen den Heimweg antreten. Das Remis war für Yakasiz fast so etwas wie ein Wunschresultat: »Das war schon in Ordnung. Ich hänge noch an beiden Vereinen, ist doch klar.« Bei den beteiligten Mannschaften dürfte das aber anders aussehen: Zumindest für den SC Vlotho ist ein Punkt in der augenblicklichen Situation ein bisschen wenig.

Artikel vom 03.04.2006