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Oh Schreck, Punkte sind weg!

SC Wiedenbrück vergeigt Spiel gegen Türk Sport - SVA-Neuzugang trifft

Von Philipp Bülter
und Marco Purkhart (Fotos)
Wiedenbrück (WB). Kopfschütteln und Verwunderung am Jahnplatz: Landesligist und Tabellenführer SC Wiedenbrück verlor gestern sein Heimspiel gegen Türk Sport Bielefeld mit 0:1 (0:0). Besonders prekär: Der im Sommer zum SV Avenwedde zurückkehrende Yakub Temin schoss das Tor des Tages.

»Was wollt ihr jetzt von mir hören?« - Trainer Jürgen Gessat war nach dem Abpfiff anzumerken, dass er mit so einem Ergebnis nun wirklich nicht gerechnet hatte. »Klar, wir wollten die Partie heute gewinnen, aber wir hatten leider viel zu viele Unzulänglichkeiten in unserem Spiel«, analysierte der Coach. Dass der vor dem Spiel in der Tabelle um 13 Plätze schlechter als der SCW platzierte Abstiegskandidat vom Kupferhammer auch nur den Hauch einer Siegchance haben könnte, war von kaum jemanden erwartet worden.
Doch bei den Emsstädtern lief schon unmittelbar nach Anpfiff so gut wie nichts zusammen. Das Rumgestochere im Mittelfeld, das beide Teams in der ersten halben Stunde praktizierten, war der sechsten Liga nicht würdig. Der SCW hatte zwar mehr vom Spiel, tauchte in Halbzeit eins aber nur einmal gefährlich vor der gegnerischen Kiste auf: Ferhat Kurtulus, der im Sturm den Vorzug vor Dennis Kramer erhalten hatte, versagten freistehend vor Türk Sports Keeper die Nerven (28.).
Mit dem Halbzeitpfiff endete dann auch endlich der »Schnarchnasenfußball« der ersten 45 Minuten und die Partie gewann deutlich an Qualität. »Taktik-Tüftler« Jürgen Gessat hatte sein Team zur zweiten Hälfte umgestellt: Scharpenberg rückte für Droll auf die Liberoposition, der wiederum Powroslo im offensiven Mittelfeld ersetzte. Kapitän Powroslo ging für Scharpenberg ins defensive Mittelfeld. Gessat: »Diese Änderung hat leider auch nicht so gewirkt, wie ich mir das vorgestellt hatte.«
Immerhin kam der SCW zu Chancen. Zunächst scheiterte Zuraski (46.), danach Scharpenberg (63.). Vier Zeigerumdrehungen später klingelte es aber plötzlich auf der anderen Seite: Das zuvor so dröge Türk Sport machte aus seiner ersten Torchance gleich die entscheidende Bude. Getroffen hatte mit Yakub Temin ein alter Bekannter. Der Stürmer, schon früher für den SV Avenwedde auf Torejagd, wechselt nach der Saison erneut zum SVA.
Auch die dann folgenden wütenden SCW-Angriffe konnten das Unheil nicht mehr verhindern. Dennoch: Was besonders Dennis Kramer an Chancen versemmelte, war kaum mehr zu glauben. Der eingewechselte Stürmer verpasste zwei ganz dicke Dinger (69. und 71.).
So blieben am Ende nur verwunderte Gesichter und die Erkenntnis, dass der Kampf um den Aufstieg weiter offen bleibt.
SC Wiedenbrück 2000: Bremehr - Droll - Fahrenwald, Ergun - Kretschmer (77. Lahme), Knezevic (61. Kramer), Scharpenberg, Grunwald - Powroslo - Zuraski, Kurtulus (79. Ciflik).

Artikel vom 03.04.2006