01.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Abschied von einem großen Herforder

Trauergottesdienst zum Gedenken an Heinrich Wemhöner

Herford (ram). Die Trauergemeinde ging gestern Morgen auf dem Weg zur Münsterkirche an den Denkmälern vorbei, die Heinrich Wemhöner der Stadt hinterlassen hat: sichtbare Zeichen seines Wirkens. Über die Spuren, die der Unternehmer, der am vergangenen Freitag im Alter von 76 Jahren verstorben war, in den Herzen der Herforder hinterlassen hat, sprachen Bürgermeister Bruno Wollbrink und MARTa-Direktor Jan Hoet in persönlichen Würdigungen des Ehrenbürgers.
Eine Kerze und ein Strauß gelber Rosen zum Gedenken an Heinrich Wemhöner.


Einige hundert Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Angehörige, Freunde und Weggefährten erwiesen Heinrich Wemhöner die letzte Ehre. »Wir trauern um einen der Großen unserer Stadt«, sagte Pfarrer Johannes Beer zu Beginn der Trauerfeier. Sein Mitdenken, sein engagierter Einsatz für die Stadt, seine Freundschaft - all das werde künftig fehlen.
Die Nachricht vom Tod des Ehrenbürgers habe viele Menschen in Herford tief betroffen gemacht, sagte Bürgermeister Bruno Wollbrink. Er würdigte Heinrich Wemhöner als Menschen mit Ecken und Kanten, der stets das ausgesprochen habe, was er dachte. Wollbrink erinnerte in seiner Rede von einer Begebenheit, die sich abgespielt hat, kurz nachdem er zum Bürgermeister gewählt wurde: Heinrich Wemhöner habe ihm gesagt, dass es ihm schwer Falle, Bruno Wollbrink zu gratulieren, weil er sich einen anderen Ausgang der Wahl erhofft hatte. »Aber Heinrich Wemhöner hat zugleich an die gemeinsame Aufgabe erinnert, zum Wohle der Stadt Herford zu handeln. Und so hat sich eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt, die leider viel zu kurz war«, erklärte Wollbrink.
Als Unternehmer sei Heinrich Wemhöner nicht rein gewinnorientiert gewesen, sondern habe stets das Gemeinwohl im Blick gehabt. Durch die Stärkung der Standorte in Herford habe er einen großen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in seiner Heimatstadt geleistet, für die er weltweit ein guter Botschafter gewesen sei. Ohne Motoren wie den verstorbenen Ehrenbürger hätte es MARTa nicht gegeben. Das bestätigte MARTa-Direktor Jan Hoet in seiner Würdigung. Persönlich habe ihn mit Heinrich Wemhöner mehr verbunden als mit so manchem Bekannten, den er seit mehr als 30 Jahren kenne. Bereits nach dem ersten Aufeinandertreffen im belgischen Gent habe Heinrich Wemhöner den Eindruck vermittelt, »mit diesem Mann kann das Projekt MARTa glücken«. Im Namen von MARTa sagte Hoet zum Abschied »Danke«. Musikalisch Abschied vom Freund und Förderer der Stadt nahmen im Gottesdienst die Musiker der NWD. Heinrich Wemhöner wurde im engsten Familienkreis beigesetzt.

Artikel vom 01.04.2006