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Spradower Blackout

Wehe macht 15:20 wett und gewinnt mit 27:26

Wehe/Spradow (sp). Zygfryd Jedrzej war sofort nach der Schlusssirene in Richtung Kabine verschwunden. An die 26:27 (13:10)-Niederlage seiner HSG Spradow gegen den TuS SW Wehe in der Handball-Landesliga wollte der Spielertrainer am Liebsten gar nicht mehr denken, die ärgerliche Schlappe möglichst schnell vergessen. »Das muss ich doch wirklich nicht mehr kommentieren«, fehlten dem Coach die Worte.

20 Minuten vor dem Ende führte Spradow noch mit fünf Treffern Vorsprung (20:15), doch eine unterirdische Leistung in der Schlussphase machte alle Hoffnungen auf einen Sieg zu Nichte. Am Schluss blieb noch nicht mal ein Punkt in der Siegfried-Moning-Halle, die Gäste bejubelten lautstark ihren Auswärtssieg. Die HSG hatte sich die Niederlage aber selber anzukreiden. »Den Ball haben wir dem Torhüter doch ständig in die Arme gespielt«, kommentierte Jedrzej nach Minuten des Schweigens. »Das Team hat momentan nicht mehr Potenzial.« Der Spradower Spielertrainer war mit neun Treffern, davon vier Siebenmeter, der einzige, der zu seiner Normalform fand. Doch was will man erwarten? Die Trainingsbeteiligung lässt zu Wünschen übrig. »Studium, Arbeit und manchmal ist noch einer verletzt«, zählt der zornige »Zyggy« die Gründe für die schlechte Trainingsbeteiligung auf. Miese Übungseinheiten, schlechtes Spiel.
Sascha Zeller avancierte in den letzten zwei Minuten zur tragischen Figur. Beim 26:25 lag Spradow noch in Front, die Gäste um Trainer Dieter Löffelmann glichen aus -Êund machten wenig später das 26:27: Zellers Pass auf Jedrzej war zu stümperhaft und Wehe auf dem Vormarsch. Vier Sekunden vor der Schlusssirene warf Zeller daneben. Die Niederlage war besiegelt. »Zur Pause müssen wir doch mit 18:10 führen«, stelle Jedrzej vollkommen richtig fest. Doch die magere Chancenverwertung machte einen Strich durch die Zwei-Punkte-Rechnung.
Zwar lag Gastgeber Spradow beim Seitenwechsel (13:10) und auch noch in der 39. Minute (20:15) klar in Führung, doch am Ende reichte das nicht. Wehe kämpfte sich Tor um Tor heran, glich dank fünf Treffern in Folge beim 20:20 aus und führte in der 53. Minute erstmals beim 22:23.

Artikel vom 03.04.2006