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Lehrstunde für den
designierten Meister

TV Lenzinghausen demontiert TV Verl mit 27:18

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Der Jubel war schon meisterlich. Doch nicht etwa Tabellenführer TV Verl sondern Verfolger TV Lenzinghausen feierte nach dem Spitzenspiel der Frauen-Handball-Oberliga einen nicht für möglich gehaltenen 27:18 (12:8)-Sieg.

Der TVL führte den designierten Meister, der »nur« noch fünf Punkte Vorsprung vor Lenzinghausen, dafür aber noch drei weitere Gelegenheiten hat, die zwei noch fehlenden Punkte zum Titel zu holen, mit der besten Saisonleistung regelrecht vor. Rund 150 Verler Fans hatten sich mit zwei Bussen und Pkw auf den Weg nach Lenzinghausen gemacht, doch der Spitzenreiter, der phasenweise wie ein Absteiger spielte, wirkte wie gelähmt und leistete sich schlimme Fehler im Aufbauspiel.
Der TVL hingegen entwickelte mit der nicht zu stoppenden Judit Görög viel mehr Druck aus dem Rückraum und führte nach 20 Minuten bereits mit 8:2 - und das obwohl mit Kirstin Dörr eine wichtige Spielerin fehlte. Der TVL erlaubte sich nur eine Schwächephase, als Verl auf 11:17 und 12:8 verkürzte, sorgte aber nach dem Wechsel schnell für die Entscheidung. Torhüterin Christina Bischoff wurde endgültig zum Schrecken der Verlerinnen und wehrte unter anderem drei Siebenmeter ab. Lenzinghausen verteidigte auch dank der der guten Nadine Kreft als vorgezogene Abwehrspielerin bis zum 20:15 einen klaren Vorsprung. Als mit Annika Deppe dann die beste Gästespielerin nach einem Foul an Nina Wickemeyer die rote Karte, war Verl endgültig am Ende. Beim 27:17 hatten die Gastgeberinnen einen zwar unglaublichen Zehn-Tore-Vorsprung herausgeworfen, gewannen aber letztlich auch in dieser Deutlichkeit verdient. Dass sich Verls Trainer Uwe Landwehr in der Schlussphase noch die rote Karte wegen Meckerns abholte war ebenso überflüssig wie eine gelbe Karte, die die Schiedsrichter der TVL-Bank wegen Jubelns (!) zeigten. TVL: Bischoff, Haubrock (n.e.), Kreft, Müller, Görög (11/5), Dohe (2), Medjenovic (1/1), Böke-Schwarze (1); Wickemeyer (4), Martens (n.e.), Kleine (5/1), Pieper (3).

Artikel vom 03.04.2006