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Seit 40 Jahren »unter Strom«

Elektro Schröder feiert runden »Geburtstag« in neuen Räumlichkeiten

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Senne (WB). Vor genau vier Jahrzehnten, am 1. April 1966, gründete der Senner Elektromeister Egon Schröder am Glockengießerweg 15 seine Firma für Elektroinstallationen. Grund genug, um an diesem Samstag mit Kunden und Lieferanten, Freunden und Nachbarn zu feiern.

Allerdings nicht am alten Standort. Denn zum »Geburtstag« hat der Sohn des Gründers, Klaus Schröder, sich, Ehefrau Sabine, sowie dem Seniorchef mit Ehefrau und allen Mitarbeitern ein besonderes Geschenk gemacht: Der Betrieb samt Werkstatt und Büro hat neue und mit insgesamt 280 Quadratmetern auch größere Räume in der unmittelbaren Nachbarschaft, am Faßbinderweg 26 a, bezogen.
Als Egon Schröder vor 40 Jahren sein Vorhaben ankündigte, machten ihm kritische Kommentare nicht gerade Mut. »Du bist verrückt, in einer solchen Zeit macht man sich nicht selbstständig«, stellte der Chef des jungen Elektromeisters fest. Doch der damals 34-Jährige hatte seine eigenen Vorstellungen. Er richtete sich eine Werkstatt auf dem Familiengrundstück ein und bot in der Zeitung per Inserat seine Dienste an. »Am 1. April nachmittags kam bereits der Anruf mit dem ersten Auftrag«, erinnert sich Ehefrau Hildegard Schröder, die die Büroarbeiten erledigte. In einer neuen Imbissbude in Bielefeld sollte die Elektrik installiert werden. »Eigentlich war ich noch gar nicht richtig arbeitsfähig. Aber den Auftrag habe ich natürlich übernommen und zügig erledigt«, erinnert sich Egon Schröder. »Nur dem Geld bin ich sehr lange hinterhergelaufen.« Glücklicherweise erwiesen sich die nächsten Kunden als zahlungswilliger. Schon bald stellte Schröder einen Gehilfen ein, 1967 kam der erste Lehrling hinzu.
»Im Laufe der Jahre sind es etwa 35 Lehrlinge gewesen«, meint der Seniorchef. Die meisten wurden anschließend übernommen. »Unsere heutigen Mitarbeiter sind - bis auf einen - alle bei uns ausgebildet worden. Geselle Horst Niediek ist sogar schon seit 34 Jahren hier beschäftigt«, sagt Klaus Schröder. Der 48-Jährige führt seit dem 1. Januar 1992 den Betrieb in zweiter Generation. Er hat seit 1973 ebenfalls in der väterlichen Firma gelernt und war später als Meister dort tätig. Das Büro war allerdings schon vor der offiziellen Übergabe an die nächste Generation in jüngere Hände übergegangen. Ehefrau Sabine (44), gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau, hatte diese Aufgaben von ihrer Schwiegermutter bereits 1984 übernommen.
Wie die Aufgaben und die Mitarbeiterzahl, so wuchs in den vergangen vier Jahrzehnten auch der Platzbedarf des Familienbetriebs. »Am Faßbinderweg mussten wir bis zum letzten verwinkelten Eckchen alles ausnutzen. Trotzdem fehlten unter anderem die Möglichkeiten, den Kunden neue Techniken und Muster zu präsentieren«, erklärt Klaus Schröder. Als sich dann die Gelegenheit bot, ein angrenzendes Grundstück mit einer Werkhalle zu kaufen, griff der 48-Jährige zu. Auch Vater Egon (74), der immer noch die eine oder andere Aufgabe im Betrieb übernimmt, wenn Not am Mann ist, freut sich über die positive Entwicklung.
Eineinhalb Jahre wurde geplant und gebaut. Pünktlich zum 40. »Geburtstag« fand jetzt der Umzug statt. Nun gibt es genügend Raum für einen Schaubereich mit Mustertafeln und Anregungen für dekorative Leuchten im Gartenbereich wie bei der Wegegestaltung. Oder raffinierte Technik wie das so genannte »intelligente Haus« - ein System, bei dem man per Fernsteuerung, über Telefon oder per Knopfdruck die Heizung oder Beleuchtung zentral steuern kann. Auf einem Display ist sogar die Wettervorhersage zu sehen, um dann zu entscheiden, ob die Feier besser in der neuen Werkhalle oder doch draußen stattfinden sollte.

Artikel vom 01.04.2006