04.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Salzstock ist gut geeignet

Dr. Ewert über radioaktive Abfälle

Nieheim (WB). Mit der Endlagerung von radioaktiven Abfällen befasste sich die dritte Veranstaltung des FDP-Kreisverbandes in der Vortragsreihe »Energie«. Im voll besetzten Saal der Gaststätte Müller in Nieheim analysierte der Geologe Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert eindrucksvoll die Beschaffenheit des Salzstocks Gorleben und dessen Geeignetheit.

»Wer an die Endlagerung radioaktiver Abfälle denkt, der hat meistens das Bild von Straßenblockaden vor Augen, da sich vor allem die TV-Berichterstattung auf dieses spektakuläre Bild reduziert«, leitete der Kreisvorsitzende Hans Jürgen Zurbrüggen den Vortrag ein. Niemand stelle sich mehr die wichtige Frage, ob das Endlager Gorleben geeignet sei oder nicht. »Derartige Fragen rücken durch die ideologisch geführte Debatte um die Kernenergie leider in den Hintergrund, und daher erwarten uns heute abend Erläuterungen aus Sicht eines Geologen, also von absolut objektiver Seite aus«, versprach Zurbrüggen.
Prof. Dr. Ewert aus Bad Driburg ließ die gesamte politische Diskussion außer Acht und stellte den Zuhörern die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Salzen vor.
»Gorleben zeichnet sich dadurch aus, daß wir hier einen sehr großen homogenen und formbeständigen Salzstock der richtigen Salzart Natriumchlorid in großer Tiefe haben, welcher für die Endlagerung ausgezeichnet geeignet ist«, resümierte der Geologe zum Ende seines auf öffentlich zugänglichen Daten der Bundesregierung fußenden Vortrages.
Zwar spreche der Zeitgeist derzeit noch gegen die Kernenergie, aber dieser Zeitgeist sei kein Dogma und müsse sich spätestens dann ändern, wenn der Energiebedarf aus den schwindenden fossilen Brennstoffen nicht mehr zu decken sei, wagte Ewert einen Blick in die Zukunft. »Das Problem der Endlagerung ist keinesfalls ungelöst, was geologische Untersuchungen, gezeigt haben«, so das Fazit an diesem Abend.
Auch für Hans Jürgen Zurbrüggen kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis in der Bundesrepublik erkannt werde, dass man wieder umdenken müsse: »Langfristig können wir die Kernenergie nicht ausschließen und das internationale Potential einer sicheren Endlagerung ist in wirtschaftlicher Art noch gar nicht abzuschätzen.«
Beim anschließenden Dialog mit den Zuhörern ergaben sich viele Fragen, die kompetent und verständlich beantwortet werden konnten.
Die nächste Veranstaltung der Reihe »Energie« findet am 24. April in der Gaststätte Klahold in Brakel statt. Nähere Informationen sind unter: www.fdp-hoexter.de zugänglich.

Artikel vom 04.04.2006