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Heimatkapelle dankt treuen Mitgliedern

Ehrungen beim Jubiläumskonzert - Lob von den Gästen: »Aushängeschild für Rahden«

Rahden (ni). 40 Jahre Heimatkapelle Rahden waren Grund genug, mit zwei Konzerten das Jubiläum ausgiebig zu feiern. Nicht nur musikalisch wurde dem Publikum viel geboten (wir berichteten), auch hielt Friedhelm Schütte, Vorsitzender des Volksmusikerbundes, eine kurze Ansprache.

Landrat Wilhelm Krömer, Landtagsabgeordneter Friedhelm Ortgies und Bürgermeister Bernd Hachmann würdigten die Leistungen der Kapelle, die ein Aushängeschild für die Stadt sei.
Im Rahmen der Festveranstaltung wurden langjährige Mitglieder geehrt. Vorsitzender Reinhold Kaschube zeichnete Rudi Lange für 40-jährige Mitgliedschaft mit der goldenen Ehrennadel und einer Ehren-Urkunde des Volksmusikerbundes aus. Manfred Buchholz erhielt für 25 Jahre Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel des Volksmusikerbundes.
Anschließend wurde Vorsitzender Kaschube selbst mit vier weiteren Mitgliedern für die mehr als 30-jährige Mitgliedschaft durch die stellvertretende Vorsitzende Melanie Wietelmann ausgezeichnet. Die Urkunde und Ehrennadel in Gold erhielten Günter Kempa, Günther Englich, Dirigent Gerhard Dieckröger, Friedel Klostermeyer und Reinhold Kaschube.
Das Jubiläum war für Kaschube auch Gelegenheit, auf die Geschichte der Heimatkapelle zurückzublicken. 1961 kam Georg Ziegenhagen auf die Idee, eine Blaskapelle zu gründen. Er war zu diesem Zeitpunkt Schützenkönig in Varl und vermisste beim Schützenfest richtige Blasmusik. Aufgrund seines Berufes als Handelsmann kam Ziegenhagen viel herum. Er erwarb unterwegs alles an Musikinstrumenten, was irgendwo ungenutzt herumlag.
Mit ihm zusammen gründeten Willi Meier, Rudi Lange, Heinz Griepenstroh und Walter Windhorst eine Blaskapelle. Von diesen fünf ist Rudi Lange als einziger noch aktiver Musikant dabei. Der Anfang gestaltete sich schwierig, weil einige Mitglieder zunächst einmal Noten lernen mussten.
Die Übungsabende wurden bis zum Jahr 1963 in der Gastwirtschaft Hodde abgehalten. Danach übte man abwechselnd im Feuerwehrgerätehaus Varl und bei F.A. Wagenfeld. Im Jahr 1965 bestand die Kapelle bereits aus zwölf Musikern. Im November jenen Jahres konnte Karl Glaser, damals Rektor der Volksschule Varlheide, als Dirigent gewonnen werden.
1966 war das entscheidende Gründungsjahr in der Geschichte der Heimatkapelle. Im Februar des Jahres trat der Vorstand des Heimatvereins Burgruine Kleinendorf an die Kapelle heran, sie möge doch künftig als Heimatkapelle in ihrem Verein musizieren. Alle Mitglieder waren damit einverstanden. Die Kapelle hieß künftig »Heimatkapelle Burgruine Rahden/Kleinendorf« und zählte 14 Musikanten.
1974 legte Karl Glaser das Dirigentenamt aus persönlichen Gründen nieder. Die musikalische Leitung übernahm zunächst kommissarisch Gerhard Dieckröger. Er kehrte gerade von seinem Wehrdienst zurück, den er beim »Marinemusikkorps Nordsee« abgeleistet hatte. Im August 1975 wurde Dieckröger zum offiziellen Dirigenten der Kapelle ernannt.
Am 6. März 1976 feierte die Kapelle ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem großen Unterhaltungsabend im Gasthaus Berg. Die Kapelle nannte sich von da an nur noch »Heimatkapelle Rahden«. Dieser Unterhaltungsabend fand so großen Anklang, dass von da an jährlich am letzten März-Wochenende eine solche Veranstaltung stattfand.
1987 legte Georg Ziegenhagen das Amt des Vorsitzenden aus Altersgründen nieder. Zum neuen Vorsitzenden wurde Friedel Klostermeyer gewählt. 1991 konnte »25-Jähriges« in der Gaststätte »Am Museumshof« gefeiert werden. Die Kapelle zählte damals 20 aktive Mitglieder.
Mit der Jahrtausendwende erhielt die Kapelle einen neuen Vorsitzenden. Nach 14 Jahren legte Klostermeyer das Amt nieder. Zum neuen Vorsitzenden wurde Reinhold Kaschube gewählt. Heute besteht die Heimatkapelle aus 28 aktiven Musikern. Davon sind gut ein Drittel Frauen.
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung nutzte Vorsitzender Kaschube die Gelegenheit, um den Sponsoren zu danken. Beispielhaft führte er die Stadtsparkassen-Stiftung »Standort: hier« an, dazu die Brauerei Barre und die Firma Gauselmann. Ein besonderer Dank ging an Ursula Heitmann und Kai Büntemeyer von der Firma Kolbus. Sie stellen kostenlos die Probenräume zur Verfügung. Für den reibungslosen Ordnungsdienst bei den Konzerten sorgt die Freiwillige Feuerwehr Varl.

Artikel vom 03.04.2006