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Werte-Besinnung gibt
»Zukunft von Anfang an«

Im Jubiläumsjahr des PBSV neue Orientierung suchen

Paderborn (ka). Für überlieferte Werte eintreten, sie mit Inhalten füllen und auch leben: Das ist für Paderborns Schützenoberst Dr. Andreas Jolmes eine Verpflichtung und eine Herausforderung im Paderborner Bürger-Schützen-Verein (PBSV) zugleich.

»Zukunft von Anfang an«, so das Motto im 175. Jubiläumsjahr, zog sich wie ein Roter Faden durch die Ansprache von Oberst Jolmes beim Königsball zu Ehren des Regenten Dr. Rudolf Wansleben.
»Wir haben Wurzeln, wir haben Traditionen und Werte sowie eine eigenständige Kultur«, erinnerte der Oberst an die Wiedergründung des Paderborner Schützenwesens durch siebzehn gestandene Männer am 19. Mai 1831 in der Gastwirtschaft Hoppe in der Grube. »Das alles ist ein Kapital, das vermehrt, erhalten oder aber auch aufgebraucht werden kann. Deshalb hat unser Jubiläumsmotto dann eine Berechtigung, wenn wir bereit sind, gemeinsam für die von unseren Vorvätern in der Satzung benannten Ziele einzutreten.«
Nicht nur das tun, was gerade zeitgemäß sei und im Trend liege oder sich am besten darstellen lasse, sei angesagt. »Wir müssen vielmehr ja sagen zu diesen Zielen und uns ganz persönlich einbringen, um sie zu erreichen. Vor allem müssen wir einander vertrauen im Schulterschluss mit Schützenbrüdern, auf die man sich verlassen kann.«
In einem kurzen geschichtlichen Exkurs führte der Oberst den Königsball-Gästen die politische und gesellschaftliche Situation anno 1831 vor Augen. »Paderborn befand sich in einer Zeit des Umbruchs und man besann sich gerade in dieser Zeit der alten Werte und Tugenden wie Gerechtigkeit, Verantwortung, Pflichtbewusstsein, Respekt und Anstand, Mitgefühl, Solidarität, Treue, Courage und Verlässlichkeit.« Ein ähnlicher Umbruch mit Rückbesinnung auf echte Werte sei auch in unserer Zeit verstärkt zu beobachten, meinte Jolmes weiter, und trete an die Stelle von Mitnahme-Mentalität, Spaß- und Egogesellschaft.
Die vertikale Gesellschaft der Generationen sowie die horizontale Gemeinschaft, wie die der Schützenbrüder, trete an die Stelle von Einzelinteressen. Oberst Jolmes: »Unsere Wertmaßstäbe und Traditionen werden uns helfen, die zurzeit von vielen als unsicher empfundenen Zeiten zu überstehen. Wir wollen keine Menschen, die nur Versprechungen machen, sondern die durch ihre Wertmaßstäbe überzeugen.« Ein Beispiel dafür sei das Pontifikat von Papst Johannes Paul II., der insbesondere die Jugend begeisterte und ihnen »Werte« als Orientierungshilfe gab.

Artikel vom 03.04.2006