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Vom Eimer bis zum Sessel

Freiwillige Helfer fischen jede Menge Müll aus den Gräben

Gehlenbeck/Eilhausen/Obermehnen/Alswede (ko/jug). Der Frühling hat begonnen - und das ist jedes Jahr auf's Neue Startsignal für viele freiwillige Helfer, die in den Städten und Gemeinden im Lübbecker Land bei der Aktion »Saubere Landschaft« mitmachen. An diesem Wochenende waren unter anderem zahlreiche »Saubermänner« in vier Lübbecker Ortsteilen unterwegs.

Groß war wieder die Menge an Unrat, die die Helfer in Alswede gefunden haben. Traditionell mit Beginn des frühlingshaften Wetters lud Ortsvorsteher Günther Vullriede zur Aktion »Saubere Landschaft« ein. Pfarrer Klaus-Dieter Obach war wie in jedem Jahr als einer der ersten sofort zur Stelle und half mit seinen Konfirmanden und Katechumenen bei dieser Aktion mit. Aber auch Mitglieder sämtlicher Vereine, angefangen beim HSC Alswede bis zum Sozialverband halfen mit. Es lohne sich jedes Jahr, zwar finde man wenig Dosen, dafür gebe es Zigarettenschachteln im Übermaß. »Autofenster während der Fahrt auf und raus mit dem Müll, so kommt mir das vor«, so Vullriede, der weiß, dass Alswede eine beliebte Durchfahrtstrecke ist. Vullriede, der die abzusuchende Strecke vorher abgefahren war, hatte aber in diesem Jahr keine Großgeräte wie Fernseher und Kühlschränke gefunden.
»Ein Dank gilt den Kindern. Die Gehlenbecker Jungen und Mädchen waren zahlreich vertreten«, lobte Gehlenbecks Ortsvorsteherin Ulrike Bökenkröger. Bei der Aktion »Saubere Landschaft« gaben sie den Ton an. »Besonders ärgerlich war, dass an den Straßen im Moor besonders viel Unrat lag. Mit Gummistiefeln und alten Anoraks sowie Handschuhen waren sich die Kinder genauso wie die Mitglieder vom Sport- bis zum Heimatverein sowie der Feuerwehr nicht zu schade, um in den Gräben und im hohen Gras nach Unrat zu suchen. Dabei fanden sie Farbeimer, Leuchtpfeiler und schier unzählige Flaschen und Pappschachteln und sonstigen Papiermüll. Mit städtischen Fahrzeugen, Traktoren der heimischen Landwirte und einem Feuerwehrauto wurde der Müll aufgesucht - u.a. eine Windschutzscheibe und Autoreifen.
»Wir haben nun einmal schlechte Straßen, die unseren Ort durchqueren«, bedauerte Karl-August Schlingmann, Ortsvorsteher von Obermehnen. Was dieser Aspekt mit der Aktion Saubere Landschaft zu tun hat, zeigte sich an den zahlreichen Radkappen, die wieder gefunden wurden. Doch natürlich war dies nicht das einzige, was in den Gräben und an den Straßenrändern lag. »Auch ohne Dosenpfand gibt es jedes Jahr mehrere Gründe für die Aktion ÝSaubere LandschaftÜ«, so Friedrich-Wilhelm Backhaus. Kleine Flaschen, Eimer, großer und kleiner Papiermüll. Wie in den anderen Orten auch gab es im Anschluss an das Reinemachen einen kleinen Imbiss sowie kalte Getränke.
Reifen mit Felge, ein Sessel: Neben dem üblichen kleinteiligen Müll fanden die freiwilligen Sammler in Eilhausen diesmal wieder einige ganz besondere Stücke. »Das ÝBesteÜ waren zwei Matratzen, die haben wir hinten an der Elmenriede gefunden. Die hatte jemand sogar noch fein säuberlich zusammengebunden und weit hinten abgelegt«, erzählt Ortsvorsteher Günter Bösch kopfschüttelnd. Bemerkbar mache sich indes offenbar die Pfandregelung: weggeworfene Dosen seien in diesem Jahr weniger geworden. Auch ein Portemonnaie fischten die Helfer aus dem Gebüsch, möglicherweise gestohlen, so Bösch, denn während das Geld fehlte, seien noch alle Papiere drin gewesen. Erfreut zeigte sich der Ortsvorsteher, dass unter den rund 25 Helfern viele Kinder waren - aus Sicherheitsgründen diesmal extra mit leuchtenden Warnwesten ausgestattet. Stark vertreten waren wieder die örtlichen Vereine wie die Schützen, Feuerwehr und der landwirtschaftliche Ortsverein, der auch zwei Fahrzeuge stellte.

Artikel vom 03.04.2006