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Maschadov als
Favoritenschreck

Boxen: Westdeutsche Meisterschaft

Herford (HK). Mit drei Kämpfern waren die Boxer des BSV Herford bei den Internationalen Westdeutschen Meisterschaften der Junioren in Wesel am Start.
Für diese Meisterschaft hatten sich Imran Zinaev im Fliegengewicht (bis 51 Kg), Salich Maschadov im Halbweltergewicht (bis 64 Kg) und Rufat Petrosjan im Mittelgewicht (bis 75 Kg) qualifiziert. Petrosjan hatte allerdings das Pech, dass sein Halbfinalgegner wegen Übergewicht nicht zu seinem Kampf antreten konnte und sein Finalgegner am nächsten Tag nicht erschien.
Salich Maschadov traf im Finale auf den favorisierten Thomas Schmidt vom SSV Bornheim. Beide Kämpfer hatten ihre Halbfinalkämpfe vorzeitig gewonnen. Der Herforder besiegte Husseyen Lekesitz aus Hamborn durch RSC in der ersten Runde sowie Vedat Gükur aus Duisburg durch Aufgabe in der zweiten. Der BSV-Kämpfer wurde vor dem Finale zwar schon im Vorfeld von vielen Trainern bedauert, dass er die »Prügel seines Lebens« beziehen werde, aber da hatten sie die Rechnung ohne Maschadov gemacht. Der wurde durch Trainer Kroner optimal auf seinen um einen Kopf größeren Gegner, der seine Kämpfe am besten in der Halbdistanz und im Nahkampf führt, eingestellt. Im Kampf hielt er sich strick an die Anweisungen, indem er die Distanz zu seinem Gegner immer behielt. Bei jeglichem Versuch des Gegners, in die Halbdistanz oder in den Nahkampf zu kommen, bekam er die harte Führhand des Herforders zu spüren. In der zweiten Runde wurde sein Kontrahent vorsichtiger, das baute den Herforder immer mehr auf, und mit seinen hart platzierten geraden Schlägen zum Oberkörper baute er seine Führung Runde für Runde aus. In der letzten Runde setzte Schmidt alles auf eine Karte und versuchte Maschadov mit seinen gefährlichen Hakenschlägen doch noch zu bezwingen. Der Herforder blieb seiner Kampflinie treu und gewann mit neun Punkten Vorsprung den Titel.
Zinaev, der erstmals bei der Westdeutschen Meisterschaft dabei war, bekam in seinem Finalkampf den hochfavorisierten Tobias Tatai vom BUS Dinslaken vor die Fäuste. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde ließ sich der Herforder unnötig auf die unsaubere und ruppige Arte des Gegners ein und kassierte prompt eine Verwarnung wegen Schulterangriffs. In der Pause zur dritten Runde hatte Zinaev anscheinend den Anweisungen seines Trainers nicht gehört, denn er handelte sich zwar zu unrecht wieder eine Verwarnung ein. Um einer Disqualifikation vorzubeugen wurde der Kämpfer durch Handtuchwurf des Trainers aufgegeben.

Artikel vom 31.03.2006