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Jesu Botschaft praktizieren

Heike Weber, Hans Erich Sasse und Ramona Ehret (v. li.) diskutierten vor der Übertragung in der Musikschule zum Thema »Geliebt, begabt, gebraucht - Das Leben macht Sinn«.

Pro Christ sammelt in Enger 1000 Euro für gemeinnützige Hilfe

Enger (EA). Die Übertragung der Aktion Pro Christ fand am Sonntag in der Musikschule ihren Abschluss. 240 Besucher füllten bislang die Halle bis auf den letzten Platz. Gast im Vorprogramm zum Thema »Geliebt, begabt, gebraucht - Das Leben macht Sinn« war an diesem Abend Ramona Ehret, die im Gespräch mit den beiden Moderatoren der Landeskirchlichen Gemeinschaft, Heike Weber und Hans-Erich Klasse, von ihrem Leben erzählte und so manchen Zuhörer zum Staunen brachte.

Geboren und aufgewachsen in Halle/Westfalen kam Ramona Ehret schon früh in ihrem Leben mit Drogen in Kontakt, Einstieg über Kokain, dann Ecstasy, schließlich Heroin. Sie hatte keinen festen Wohnsitz, die Schule verließ sie mit 16 Jahren ohne Abschluss. »Ich hätte auch sterben können, das wäre egal gewesen«, so die junge Frau, die ganz gelassen in dem gemütlichen Korbsessel saß. Dass sie verschiedene Entgiftungen hinter sich hatte, aber immer wieder rückfällig geworden ist und den Absprung nicht geschafft hat, erzählte sie.
Ihr Leben nahm eine Wende, als sie nach mehreren Einladungen auf einem Festival der »Jesus-Freaks« einen Anfang im Glauben an Jesus Christus macht. »Verschiedene Christen haben mich aufgefangen, mein Leben hat sich dann Stück für Stück verändert. Inzwischen ist sie seit drei Jahren »clean«, sie hat den Haupt- und den Realschulabschluss nachgeholt und bereitet sich auf das Abitur vor. Ramona Ehret engagiert sich bei der Heilsarmee in Bielefeld und arbeitet in deren Café »Open Heart« in der Siegfriedstraße und am Bahnhof, um Menschen zu helfen, deren Leben genau so aussichtslos zu sein scheint wie ihres war.
Die anschließende Übertragung aus der Münchner Olympiahalle hatte einiges zu bieten: Nach einem kontrastreichen Musikprogramm mit einer Ska-Band aus Kroatien und zwei klassischen Stücken aus dem Paulus-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy und dem Messias-Oratorium von Georg Friedrich Händel predigte auch an diesem Abend Pfarrer Ulrich Parzany, ehemaliger CVJM-Generalsekretär. »Gott will, dass allen geholfen werde«: diese Aussage aus dem Neuen Testament wurde nicht nur gepredigt, sondern auch praktisch umgesetzt.
An einem Abend wurde Geld für vier Projekte gesammelt, die sich der Arbeit mit aidskranken Menschen widmen. Das Ergebnis kann sich nach Angaben der Veranstalter sehen lassen: Allein in den deutschsprachigen Ländern kam ein Betrag von mehr als 350 000 Euro zusammen. Pro Christ in Enger beteiligte sich ebenfalls an der Sammlung und es wurden mehr als 1000 Euro zusammengelegt.
Am Ende dieser Veranstaltungsreihe gab es einen kurzen Blick in die Zukunft, denn »Pro Christ geht weiter«, so Moderator Jürgen Werth. »Geplant ist eine neue Veranstaltungsreihe Ende 2008 oder im Frühjahr 2009. Außerdem findet nächstes Jahr im April »JesusHouse« in den Hamburger Fischmarkthallen statt, ein Event speziell für Jugendliche.«

Artikel vom 31.03.2006