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Alexander Pauly
wirft letzten Korb

Abschiedsspiel beim Gütersloher TV

Gütersloh (hn). Beim letzten Saisonspiel der Basketball-Landesliga am morgigen Samstag (18 Uhr, Evangelisch Stiftisches Gymnasium) gegen den Tabellenzweiten TV Lemgo hat Alexander Pauly (31), langjähriger Spieler, Trainer, Jugendkoordinator und Mitglied des Abteilungsvorstandes, bei Trainer Wolf Brune noch einmal drei Minuten Einsatzzeit für den Gütersloher Turnverein gebucht.

Es werden die letzten seiner Basketballkarriere sein. Der 1,93 Meter große Allroundspieler, der als Unternehmensberater für Personalentwicklung viel in der gesamten Republik unterwegs ist, verabschiedet sich unwiederbringlich aus gesundheitlichen Gründen von der Korbjagd.
In dieser Saison stand Alexander Pauly beim GTV nur noch als »Feuerwehrmann« auf der Trainerbank zur Verfügung, musste das Spielfeld aber meiden. Das hat vor allem gesundheitliche Gründe. Seit einem Bandscheibenvorfall im vergangenen Jahr ist der GTV-Korbjäger nicht mehr richtig fit geworden. »Um wieder auf einen vernünftigen Level zu kommen, müsste ich sowohl im Fitnessstudio für die spezifische physiotherapeutische Stärkung der Muskulatur als auch in der Sporthalle mehr trainieren, um basketballerisch am Ball zu bleiben«, rechnet Pauly vor. Beides zusammen sei aber utopisch, da Beruf und Familie kaum noch Zeit für den Sport lassen. »Der Entschluss steht jetzt fest, auch wenn man etwas wehmütig daran denkt, dass man mit 31 Jahren eigentlich noch im besten Basketballalter wäre«, bleibt Alex standfest.
Fragt man den Mann mit Gardemaß nach seinen größten Erfolgen, muss er nicht lange überlegen. »Der Sieg 1991 mit der B-Jugend im Pokalfinale des Westdeutschen Basketballverbandes«, ist der nostalgische Moment noch präsent. Das Endspiel in Bensberg mit dem Sieg nach Verlängerung werde er sein Leben lang nicht vergessen, ist sich Pauly sicher. Damals war er gerade 16 Jahre jung und kam danach schon in der Senioren-Oberliga zum Einsatz.
Aber auch als Senioren- und Jugendtrainer hat er einige nette Saisons erlebt. »Immerhin konnte ich je einmal ein Ober-, ein Landes- und ein Bezirksligateam des GTV vor dem Abstieg retten und bin einmal mit der Reserve souverän in die Landesliga aufgestiegen«, blickt er auf eine ansehnliche Bilanz zurück.
Momentan laufe es dank guter Nachwuchstrainer und der leistungsorientierten Talente im Nachwuchsbereich hervorragend. »Die wollen von der U 12 bis zur U 18 alle etwas erreichen. Es macht riesig Spaß, diese Entwicklung zu verfolgen«, wird Pauly mit Sicherheit in der kommenden Serie wieder regelmäßig bei den Spielen vorbeischauen. Bei den Senioren ist seine Prognose noch verhalten. »Den Klassenerhalt frühzeitig schaffen und dann weiter nach oben gucken«, sei eine Perspektive für 2005/2006. Spätestens in zwei Jahren sollte der GTV dann zumindest um die Spitze mitspielen.
So ganz verabschieden wird sich Pauly ohnehin nicht. »Als Trainer wird es mich irgendwann bestimmt doch wieder reizen, eine Mannschaft zu übernehmen«, hat er sich vorgenommen. Der erste - nicht ganz ernste - Einsatz ist bereits in Planung: »Beim Allstar-Spiel im Sommer setzte ich mich auf jeden Fall bei den ÝEhemaligenÜ mit auf die Bank«. Und allerspätestens, wenn sein Sohn Aaron Maximilian (acht Wochen) einen Ball in die Hand nehmen kann, ist »Coach Alex« wieder mit Feuer und Flamme dabei.

Artikel vom 31.03.2006