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Alte Briefe erzählen
vom Leben im Krieg

Plattdeutsche Feldpost aufgetaucht


Verl (WB/mst). Aufschlussreiche Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg stehen im Mittelpunkt des Plattdeutschen Abends, zu dem der Heimatverein Verl am Mittwoch, 5. April, um 19.30 Uhr ins Heimathaus einlädt. Die noch gut lesbaren Original-Briefe schrieben die Gebrüder Mügge aus Sürenheide in den Jahren 1942 und 1943 in plattdeutscher Sprache. Pastor i. R. Alois Hermwille hat sie nun ins Hochdeutsche übersetzt. Er wird den Abend auch zusammen mit Winfried Schulte vom Heimatverein und Hans Schumacher vom Heimatverein Schloß Holte-Stukenbrock leiten.
Die Briefe versprechen hochinteressante Einblicke, denn die Brüder Wilhelm, Franz und Eberhard Mügge waren kritische Beobachter des Kriegsgeschehens und der Weltlage. Ihr Interesse galt vor allem ihrer Heimat Verl und dem dortigen Geschehen. »Für uns sind die Briefe etwas ganz Besonderes, denn es sind Zeitdokumente von unschätzbarem Wert. Interessant ist vor allem, was zwischen den Zeilen steht«, meinen Winfried Schulte und Pastor Hermwille.
Die Mügge-Brüder waren Holzschuhmacher und hatten den Beruf in der elterlichen Holzschuhmacherei in Sürenheide erlernt. Daneben hatten sie Talent nicht nur für das Schreiben, sondern auch zum Zeichnen. Ihre Korrespondenz ist ein Zeugnis dafür: das Schriftbild in gestochen scharfem Sütterlin, die Briefumschläge mit Bleistiftzeichnungen verziert.

Artikel vom 31.03.2006