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Wissen ist wichtigster Rohstoff

Hochstift-Berufemarkt: Fünf zusätzliche Ausbildungsplätze als Geschenk

Von Bernhard Liedmann
(Text und Fotos)
Paderborn/Kreis Höxter (WB). Fünf zusätzliche Ausbildungsplätze für Mechaniker waren das Geschenk vom Schirmherrn und Vorsitzenden des Vorstandes der Wincor Nixdorf AG, Karl-Heinz Stiller, zur Eröffnung des Hochstift-Berufemarktes am gestrigen Mittwoch. Etwa 10 000 Besucher werden sich in den kommenden Tagen im tbz über die 120 Berufe informieren, die von 100 Firmen und Einrichtungen vorgestellt werden.

Vom Altenpfleger über den Floristen oder Konstruktionsmechaniker sowie Schiffahrtskapitän bis zum Zerspannungsmechaniker reicht die Bandbreite der Berufe, über die man sich im Technologie- und Bildungszentrum an der Waldenburger Straße in Paderborn in den kommenden Tagen informieren kann. Geöffnet hat der Berufemarkt am heutigen Donnerstag und morgigen Freitag von 8.15 bis 13 Uhr und am Samstag von 10 bis 14 Uhr. Hier sind dann insbesondere die Familien und die Bekannten der Berufseinsteiger eingeladen.
Zur Eröffnung unterstrich der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Assessor Josef Tack, dass der Berufemarkt verdeutliche, dass es in der Region berufliche Perspektiven mit großer Bandbreite gebe. Jugendliche sollten sich allerdings nicht auf einen Beruf fokussieren.
Für die Veranstalter hob die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Karin Trübner hervor, dass Dank des Ausbildungsverbundes die Zahl der mit einem Ausbildungsplatz noch unversorgten Jugendlichen von 440 (September 2005) auf derzeit 60 reduziert werden konnte. Und dies, obwohl insgesamt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt schwieriger geworden sei. Um auch in diesem Jahr möglichst viele Verträge abzuschließen, sei der Berufemarkt in den März vorverlegt worden. Mit Applaus bedacht wurde deshalb auch das »Geschenk« des Schirmherrn Stiller: Fünf zusätzliche Ausbildungsplätze zu den 50 insgesamt, die Wincor Nixdorf pro Jahr anbietet.
Stiller unterstrich, dass es auch Ziel der Unternehmen in der Region sein sollte, dass jeder Jugendliche, der eine Ausbildung haben möchte, diese auch bekommt. Bei einer weltweiten Betrachtung der Ressourcen angesichts der Globalisierung müsse man erkennen, dass in Deutschland »Wissen der Rohstoff« sei. Leder sei man derzeit Weltmeister darin, dieses Wissen nicht anzuwenden. Bildung beginne aber nicht in der Schule, sondern bereits in der Familie. Junge ausgebildete Menschen seien die Zukunft eines Unternehmens. In einer Randbemerkung kritisierte Stiller bei der Eröffnung die derzeitige Diskussionskultur in Paderborn. Hier sei man zu einem »Verein geworden, der alles kritisiere«: vom Bürgermeister bis hin zum finanziellen Engagement von E.ON bei der Maspernhalle. Eine Vorbildfunktion für die Jugend sei das nicht.

Artikel vom 30.03.2006