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Sunderns Markt strittig

Rat: Sanierung Turnhallendach finanziell gesichert

Hiddenhausen (gb). Um die Sanierung des Daches der Turnhalle in Hiddenhausen finanzieren zukönnen, will die Gemeinde auf den weiteren Ausbau des Schlattweges und einen Terrassenbelag vor der Mensa der Palme-Gesamtschule in diesem Jahr verzichten.

Das kündigte Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer gestern im Gemeinderat an. 140 000 Euro kostet die Sanierung des Turnhallen-Daches, für den Ausbau des Schlattweges im II. Bauabschnitt sind 120 000 Euro und für den Terrassenbelag 40 000 Euro veranschlagt. Die Ratsfraktionen stimmten dem Finanzierungsvorschlag zu.
Zu keiner Einigkeit führt das in Sundern geplante Einkaufsprojekt mit zwei Supermärkten, Sparkassenfiliale und Apotheke.
Das Projekt werde zu Lasten der Landschaft realisiert, kritisierte Grünen-Fraktionsvorsitzender Christian Meinhold. Er könne zwar die Ratskollegen aus Sundern verstehen, die seit Jahren für die Ansiedlung gekämpft hätten, doch überwögen die Nachteile. Die Sparkasse schließe ihre Filialen in Hiddenhausen und Lippinghausen zugunsten von Sundern und damit zu Lasten der Bürger in den anderen Ortsteilen. Die Aldi-Kette, die von Lippinghausen nach Sundern umzieht, hinterlasse in Lippinghausen eine Brache. Letztlich schrumpfe auch die Bevölkerung, der weitere Verbrauch der Landschaft sei daher nicht gerechtfertigt.
Meinholds Kritik könne er nicht nachvollziehen, entgegnete stellvertretender Bürgermeister Egon Schäffer (SPD), der in Sundern wohnt und sich intensiv um die Ansiedlung des Einkaufszentrums bemüht hatte. Seit Jahren habe der Ortsteil ein Problem mit der Versorgung, das Zentrum sei nun ein Gewinn für die ganze Gemeinde.
Jetzt dürften keine Steine mehr in den Weg gelegt werden, ergänzte UWG-Vorsitzender Klaus Augustin.
Man sei sehr froh über die Investition, hielt auch Marie-Luise Frischmann (CDU), Vorsitzende des Gemeindeentwicklungsausschusses, dagegen. Sie lobte die Verwaltung für die unermüdliche Arbeit in der Sache und sprach die Hoffnung aus, dass das Einkaufszentrum noch in diesem Jahr eröffnet werden könnte.
Gegen eine Nahversorgung in Sundern seien auch die Grünen nicht generell, merkte Friedhelm Franke an. Jetzt entstehe aber ein Zentrum im Zentrum, das eine hohe Verkehrsbelastung nach sich ziehe. Man werde zu beobachten haben, wie sich die Warenanlieferung in diesem Zusammenhang entwickele.
Die Verkehrsbelastung auf der Oberen Wiesestraße durch zusätzliche Kundenströme sprach auch ein Anlieger in der Sitzung noch einmal an. Man könne die Entwicklung nicht vorhersagen, werde sie aber beobachten, merkte Rolfsmeyer an.

Artikel vom 31.03.2006