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60 Minuten VfL-Volldampf

Handball-Rückblick: Torge-Sieben beendet Auswärtsschwäche

Löhne (Bob). Nach 16 Siegen in Folge musste Handball-Landesligist HSG Löhne-Obernbeck am Sonntag in Ladbergen wieder eine Niederlage hinnehmen. Kein Beinbruch, denn die Meisterschaft hat die HSG längst in der Tasche. Ein bisschen gewurmt hat das 32:36 HSGLO-Coach Rainer Krumfort aber doch. Frohlocken konnte dagegen André Torge, Trainer des Klassenkonkurrenten VfL Mennighüffen II. Das 34:21 beim TV Großenmarpe bedeutete den zweiten Auswärtssieg in der laufenden Serie.

Die letzte Niederlage der HSG Löhne-Obernbeck datierte vom vierten Spieltag. Am 16. Oktober 2005 verloren die Löhner in eigener Halle gegen die HSG Hüllhorst mit 27:28. Danach folgten 16 Siege, die vorzeitig den Meistertitel einbrachten. »Ich bin eigentlich nie zufrieden, wenn wir verlieren«, kommentierte HSG-Coach Rainer Krumfort den doppelten Punktverlust beim Tabellendritten Ladbergen. »Aber Doppelmeister können wir schließlich auch nicht werden«, schwächte er gleich wieder ab. Schließlich war sein Team auch nicht in bester Besetzung angetreten. Meier und Witt fehlten aus gesundheitlichen Gründen, darüber hinaus setzte Krumfort seine Stammspieler Steffen und Schäkel nicht ein. Sie sollen in den verbleibenden Spielen der HSG-Reserve helfen, den angepeilten Aufstieg zu realisieren.
Steffen im Angriff und Schäkel in der Abwehr, da standen wesentliche Alternativen nicht zur Verfügung. Last not least fing sich »Doc« Jungmann Mitte der zweiten Halbzeit auch noch die rote Karte ein. »In voller Besetzung hätten wir wohl auch dieses Spiel gewonnen«, meinte Krumfort, »aber es geht überhaupt kein Vorwurf an die Mannschaft«. Den Titel in Lemgo geholt, danach der Auftritt in Ladbergen -Êam Samstag präsentiert sich der neue Meister gegen Hohne erstmals dem eigenen Publikum. Eine große Meisterfeier wird es da aber noch nicht geben. Die ist für das letzte Heimspiel am 29. April gegen Großenmarpe eingeplant. Samstag gegen Hohne werden Witt und Meier wohl wieder dabei sein und dann »werden wir wieder volles Programm geben«.
Drei magere Auswärtspunkte hatte der VfL Mennighüffen II bis zum vergangenen Samstag auf dem Habenkonto. Am Abend waren es fünf, herausgespielt mit der besten Saisonleistung auf fremder Platte. »Das war ein sehr positives Erlebnis«, kommentierte VfL-Coach Torge. »Immerhin sind wir ohne Weitkamp, Buß und Zwiener angetreten. Außerdem ist Großenmarpe einer der besseren Landesligisten.« Zum Ende der Saison dreht die VfL-Zweite offensichtlich noch einmal auf. Nach oben geht nicht mehr viel, nach unten besteht keine Gefahr. Diese Sicherheit setzt offenbar neue Kräfte frei. Torge: »Jetzt wollen wir auf jeden Fall auch die letzten drei Spiele noch gewinnen und mindestens den Platz sechs verteidigen.«
60 Minuten Volldampf ohne den obligatorischen Einbruch waren der Schlüssel zum Erfolg. Stefan Listing führte klug Regie, nahm bei Bedarf auch mal das Tempo heraus. Aufsteigende Tendenz auch bei Lars Peitzmeier, der nach einer »Denkpause« auf der Bank wieder zulegt. »Das war endlich so, wie ich es mir vorgestellt habe«, verteilte Torge ein Pauschallob. Der VfL ist am Wochenende spielfrei, tritt erst am 22. April in Bünde wieder in Aktion. Zwei Freundschaftsspiele sollen eingeschoben werden, damit der Rhythmus nicht verloren geht.

Artikel vom 30.03.2006