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Betrunken
zugeschlagen

Alkohol verschlimmert Eifersucht

Löhne (wol). So sehen wohl handfeste Streitigkeiten aus, die unter massivem Alkoholeinfluss neue Formen bitterer Streitkultur hervorrufen.

Weil ein 46-Jähriger Löhner am 27. August und 29. September 2005 seine damalige Lebensgefährtin betrunken im Streit an den Haaren gezogen und ihr eine Backpfeife gegeben hatte, wurde er gestern vor dem Amtsgericht Bad Oeynhausen von Richter Kai Niesten-Dietrich zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt - zu leisten in den kommenden drei Monaten.
Der Angeklagte nahm den Richterspruch dankbar an: »Dann habe ich wenigstens etwas zu tun in den kommenden drei Monaten«, freute er sich. Erst wenn er die vorgeschriebene Arbeitsauflage erfüllt, ist das Verfahren eingestellt.
Die Lebensgefährtin, die mittlerweile aus Löhne fortgezogen ist, verwies vor Gericht mehrfach auf die große Eifersucht des damaligen Partners. Er konterte hochgradig erregt: »Ich möchte gar nicht erst wissen, wie oft du damals fremd gegangen bist.«
Unversöhnlich blieb auch der Abschied, nachdem Richter Niesten-Dietrich das Urteil verkündet hatte. Die beiden Streithähne zankten noch im Gericht über persönliche Gegenstände und finanzielle Forderungen weiter, so dass wohl kaum Hoffnung besteht, dass sie sich später einmal auf eine Friedenspfeife treffen. Richter Niesten-Dietrich machte dem Ganzen ein Ende, indem er sagte: »Tragen Sie diese Diskussionen bitte auf dem Flur aus!«

Artikel vom 30.03.2006