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»Kipshagentrasse bringt mehr Entlastung«

Rat mehrheitlich für Nordumgehung - Debatte um Beschlussvorlage - SPD will diskutieren

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Der Rat befürwortet mit breiter Mehrheit aus CDU, CSB-FWG und FDP die Ortsumgehung Augustdorf, die praktisch die Nordumgehung von Stukenbrock ist (Variante 1). Ein solches Votum hatten die Fachausschüsse am Montag abgegeben.

Wie bereits am Dienstag berichtet, soll für den Fall, dass die Variante nicht umsetzbar ist, die Planung für einen neuen Anschluss an die Autobahn 33 verfolgt werden.
Die SPD und die Grünen nutzten die Ratssitzung, um auf die - aus ihrer Sicht - Mängel des Beschlusses zur Verkehrsplanung hinzuweisen. »Wir laufen von der Empfehlung von Dr. Peter Hohle weg«, sagte Friedrich Dransfeld (SPD). Die größte Entlastung würde die Kipshagentrasse bringen, zitierte er aus dem Gutachten des Ingenieurbüros IVV Aachen, das seine Ergebnisse Ende 2005 vorgestellt hatte. »Im Beschluss steht nur der Autobahnanschluss, aber nicht die Kipshagentrasse drin«, kritisierte Dransfeld. »Wir müssen die Ergebnisse der Dezembersitzung noch diskutieren.« Die SPD halte sich an den Experten, stimme deshalb jetzt nicht zu.
Uwe Thost erklärte dazu: »Wir streben die Kipshagentrasse nur an, falls die Nordvariante nicht kommt.« Reinhard Tölke (Grüne) bekräftigte die ablehnende Haltung zur Nordvariante aus Gründen des Naturschutzes. Die altbekannte Position der SPD wiederholte Jochen Gürtler: »Wir wollen keine dritte Auffahrt, sondern die Kipshagentrasse.« Jürgen Gärtner (CDU) war die Diskussion offensichtlich leid: »Ich kann das nicht mehr nachvollziehen und habe kein Verständnis dafür.« Man habe doch in den Ausschüssen diskutiert.
»Jede Diskussion ist möglich, falls die Nordvariante nicht kommt«, so Bürgermeister Hubert Erichlandwehr. Doch zuerst sehe die Verwaltung es als vordringlich an, dass Variante 1, die Neuführung der L 758, vom Land schnell auf die Realisierbarkeit geprüft wird.
Die Änderungsanträge wurden letztlich alle abgelehnt. Als vordringlich wird demnach die Variante 1 angesehen. Nur für den Fall der Ablehnung geht es um die Autobahnauffahrt. Offen ist derzeit immer noch, ob Voll- oder Halbanschluss. Die Kipshagentrasse steht nun zwar nicht, wie von der FDP beantragt, in der weiteren Planung ausdrücklich drin, doch eine konkretere Verkehrsplanung kann ohnehin erst erfolgen, wenn feststeht, ob die Nordvariante überhaupt eine realistische Chance hat. Bereis während der Ausschusssitzung hatte der Bürgermeister gesagt, die Chance der Verwirklichung sei gering, man müsse sie aber nutzen.

Artikel vom 30.03.2006