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Im Alter zu Hause wohnen

Türklingel mit Lichtsignal ergänzen - Hilfsmittel sorgen für Unabhängigkeit

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Möglichst lange in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus zu wohnen, wünscht sich fast jeder ältere Mensch. Oft aber reicht die Kraft für manche Tätigkeiten - beispielsweise das Hochzien der Rollläden - nicht mehr aus. Eine moderne Elektroinstallation und technische Hilfsmittel erleichtern im Alter die Unabhängigkeit im eigenen Heim.

»Mitunter erschweren auch kleine Vergesslichkeiten oder ein beeinträchtigtes Seh- oder Hörvermögen das eigenständige Leben in der gewohnten Umgebung«, so die Einschätzung von Dirk Schulte, Obermeister der Elektro-Innung im Mühlenkreis. Oft seien es Kleinigkeiten, »die darüber entscheiden, ob sich alte Menschen in den eigenen vier Wänden sicher und wohl fühlen können. Die richtige Beleuchtung beispielsweise wird häufig unterschätzt.« Vor allem Treppenstufen müssten klar erkennbar und blendfrei beleuchtet sein. »Damit niemand unvorsichtig zum Beispiel die paar vertrauten Stufen im Dunkeln geht, können Bewegungsmelder das Licht im Vorübergehen anschalten und - wenn keine Bewegung mehr registriert wird - automatisch wieder ausschalten.« Besonders vorteilhaft sei diese Installation in Räumen und in Durchgangsbereichen, die nur kurzzeitig genutzt werden, aber auch im Eingangsbereich vor der Haustür.
Bei Elektrogeräten wie Bügeleisen, Kaffeemaschine oder Heizdecke bestehe die Gefahr, dass das Abschalten vergessen wird. Schulte: »Das Einschalten über einen Zeitschalter kann hier einfach größerem Schaden vorbeugen. Sollte dennoch irgendwo ein Brand entstehen, warnt ein Melder mit einem lauten Alarmton und einem roten Dauerlicht. Die komfortable Sicherheit lässt sich ohne großen Aufwand installieren.«
In der heutigen Zeit sollte nach seiner Meinung »jeder zunächst erst mal fragen oder - besser noch - schauen, bevor die Tür leichtsinnig geöffnet wird. Als einfache Sicherheitsmaßnahme wird daher nicht nur älteren Menschen zu einer Türsprechanlage mit Videosystem geraten.« Für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit empfehle sich darüber hinaus, »die Haustürklingel mit einem Zwei-Ton-Gong auszustatten und ein Lichtsignal zu integrieren.«
Speziell für Menschen, deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt sei, biete sich die Schaltung per Fernbedienung an. »Die gibt es nicht nur für Fernseher, Videogerät und Stereoanlage. Mit der gleichen Technik lassen sich auch andere Elektrogeräte, Lichtschalter und Dimmer bedienen. Anstelle einer Fernbedienung empfiehlt sich alternativ eine Sprachsteuerung, die über verschiedene sprachliche Kommandos alles bewegt, was im Raum elektrisch schalt- und steuerbar ist, wie Licht, Rollläden, Bett, Tür oder die Unterhaltungselektronik«, erklärt der Obermeister. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, schnelle Hilfe automatisch herbeizurufen. In Verbindung mit einem Notruftaster, einer Fernbedienung oder der Sprachsteuerung wähle ein Telekoppler automatisch eine zuvor gespeicherte Rufnummer an und alarmiere Familienangehörige oder den Rettungsdienst.
Schulte dazu abschließend: »Ausführliche Informationen zu den vielfältigen Möglichkeiten und eine kompetente Beratung bieten die Fachbetriebe der Innung im Mühlenkreis Minden-Lübbecke.«

Artikel vom 08.04.2006