30.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Noch dicke Suppe beim
Start in die neue Saison

Herforder Segelflieger steigen wieder in die Lüfte auf

Herford (HK/RM). Eine fast zu niedrige Wolkendecke machte den Beginn der Flugsaison schwierig. Dennoch reichte es für die jährlichen Überprüfungsstarts, nachdem Tester Johannes Krane die in den Wintermonaten auf Hochglanz polierten Flugzeuge für das Jahr 2006 mit Luftfahrtsegen freigegeben hatte.

In dieser Saison hat der Herforder Verein für Luftfahrt einiges vor, und die Mitglieder hoffen nun auf besseres Wetter - vielleicht schon am kommenden Wochenende.
Bei der Jahreshauptversammlung fielen die Schlagworte »Streckenfluglehrgang« sowie »Oster- und Sommerlehrgang«. Auch die Beteiligung an regionalen und überregionalen Wettbewerben steht bereits fest. Der Trend zum Leistungssegelflug ist deutlich erkennbar. Bereits im vergangenen Jahr flogen gleich drei Teilnehmer bei Deutschen Meisterschaften mit.
Der erste Vorsitzende Achim Richter und auch der Geschäftsführer Jens Böske konnten gelassen ihre Berichte vortragen, denn der Verein hat momentan keine großen Sorgen.
Die Anschaffung des ultraleichten Flugzeugs »Euro Star« hat sich als besonders lohnend herausgestellt. Viele Mitglieder, die bereits einen Luftfahrerschein für den Segelflug beziehungsweise Motorsegler hatten, nutzten die Gelegenheit und erwarben den UL-Schein, der im Beamtendeutsch »Luftfahrtschein für Luftsportgeräteführer« genannt wird. Reinhard Hillebrand hatte noch keinen Flugschein, als er die Ausbildung auf dem »Euro Star« begann. Als so genannter »Fußgänger« war er der erste, der einen solchen Schein bekam.
Der stellvertretende Vorsitzende Michael Reich sprach fünf Jubilaren Glückwünsche aus. Auf 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft kann Gerd Biedermann zurückblicken. Jürgen Böske, der Vater des Geschäftsführers, trat vor 30 Jahren dem Verein bei, während Jens Kohlmann, Achim Richter und Rudi Schäfer je 25 Jahre verbuchen können. Den Pokal für den Streckensegelflug bekam wieder Dirk Künsebeck, der im vergangenen Jahr 58 Stunden mit vereinseigenen Segelflugzeugen unterwegs war.
In der Ausbildungsarbeit für die Jugendgruppe gab es zwei A-Prüfungen: Sven Meyer und Florian Paetzke flogen sich frei und dürfen bis zur abschließenden Prüfung ohne Fluglehrer in die Luft gehen. Sören Homburg, der den Einstieg in die Fliegerei bei den Modellbauern begann, machte bald im Lager der größeren Segelflieger mit und bekam im vergangenen Jahr als jüngster Pilot des Vereins den ersehnter Luftfahrerschein.
Nun, zu Beginn der neuen Flugsaison, hält Fluglehrer Harry Fritsche theoretischen Unterricht für den Streckenflug ab, dessen praktische Folgelektionen während des Osterlehrgangs in Oerlinghausen stattfinden sollen. Ziel ist es, vielen Scheininhabern die entscheidenden Tipps und Kniffe zu zeigen, die man für ein erfolgreiches Fliegen über Land benötigt. Auch der Nachwuchs soll nicht zu kurz kommen. Dafür stehen zehn ehrenamtliche Fluglehrer bereit und ein elfter, Nico Kaiser, wird noch dazu kommen. Zum Sommerlehrgang geht es im Juli auf die Schwäbischen Alb, Neresheim bei Aalen ist das Ziel. Nur das Wetter muss besser werden als beim Saisonstart, bei dem einer der Fluglehrer nach der Landung seinem Herzen Luft machte: »Da fliegst du wie durch Milchsuppe!«

Artikel vom 30.03.2006