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»Alte Schenke« macht Gästen neuen Appetit

Traditionsgasthaus wiedereröffnet

Versmold-Bockhorst (OH). Nach 13-monatiger Unterbrechung wird im Bockhorster Traditionsgasthaus »Alte Schenke« wieder feinste Küche aufgetischt. Gestern begrüßten der neue Küchenchef Emil Sickendiek jun. und Markus Weinbrenner als gastronomischer Leiter die ersten Gäste. Damit findet die Familientradition der Sickendieks in nunmehr fünfter Generation ihre Fortsetzung.

Einiges ist in dem urigen Fachwerkhaus im Schatten der Bockhorster Dorfkirche geblieben wie es zuvor war. Vieles hat sich aber auch verändert. Das gilt nicht nur für die neue Führungsmannschaft und die Räumlichkeiten, die nach der Renovierung deutlich heller wirken, sondern vor allem auch für die Speisenkarte. Es bleiben zwar ausgewählte westfälische Spezialitäten auf der Karte. »Wir wollen aber verstärkt eine moderne Landhausküche etablieren«, sagt Markus Weinbrenner. Emil Sickendiek jun. spricht von der Verbindung zwischen westfälischer und französischer Küche, die für ihn im Mittelpunkt steht. »Aber auch saisonalen Höhepunkten mit Spargel, Gans und Spanferkel werden wir treu bleiben.«
Dem 23-jährigen Küchenchef, der seine Ausbildung im Lengericher Hotel-Restaurant Hinterding absolvierte und zuletzt in zwei Münchner Häusern Erfahrungen sammelte, stehen in der Küche zwei Mitarbeiter zur Seite. Die Serviceleitung hat Ina Ventker inne, die seit Jahren zum Team der Alten Schenke und des Gourmetservice gehört. Im Hintergrund wird Emil Sickendiek sen., der vor einem Jahr das Haller Rossini übernahm und deshalb die Alte Schenke für das Tagesgeschäft schloss, die Entwicklung mit Rat und Tat begleiten. Direkt eingreifen will er nicht, sondern sich höchstens als Gast sehen und vom eigenen Sohn verköstigen lassen.
Dass gleichwohl ein Neuanfang gemacht wird, vermittelt der frische Eindruck der renovierten Räume. Vom gemütlichen Charakter des Gasthauses ist dabei nichts verloren gegangen. Noch viele der alten Bilder, Dokumente und Dekorationen finden sich wieder. Einiges von dem, was sich über Jahre angesammelt hat, hat aber auch keinen Platz mehr in der neuen »Alten Schenke« gefunden. Ohnehin ist die Aufteilung großzügiger, finden künftig statt 85 noch 50 Gäste an den Tischen Platz.
»Alle früheren Gäste werden sich weiterhin hier wohlfühlen«, ist sich Markus Weinbrenner sicher. »Mit der Neuausrichtung der Küche werden wir aber auch einen ganz neuen Kundenkreis ansprechen.« Angesichts der Resonanz der vergangenen Wochen rechnet Weinbrenner zudem mit vielen Gästen aus Versmold. »Ich bin sehr oft auf die Wiedereröffnung angesprochen worden.« Viele Worte des Bedauerns über die Schließung der Alten Schenke vor allem von Stammgästen hätten letztlich mit dazu beigetragen, an die alte Tradition wieder anzuknüpfen. Erste Überlegungen hierzu habe es schon im Herbst vergangenen Jahres gegeben. Auch mit Blick auf den Alte-Schenke-Gourmetservice stellt Weinbrenner fest, »dass die Alte Schenke einfach fehlte«.
Als Aushängeschild soll sie nun wieder ihren Platz einnehmen. Geöffnet ist die Alte Schenke mittwochs bis sonntags von 17.30 Uhr an sowie an Sonn- und Feiertagen zusätzlich von 12 bis 14.30 Uhr. Die Reservierung von Plätzen wird empfohlen und ist möglich unter % (0 54 23) 9 42 80.

Artikel vom 30.03.2006