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»Harter Verteilungskampf«

Pium und der demographische Wandel


Borgholzhausen (kan). »Im interkommunalen Gewerbegebiet steckt positiver Spielraum für ihr Gemeinwesen. Die wirtschaftliche Entwicklung ist der Motor. Sie dürfen sich aber auch nichts vormachen - es gibt einen harten Verteilungskampf«, betonte Stadtplaner Dirk Tischmann. Er betrachtete die städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten Piums in seinem Vortrag beim Verkehrsverein aus demographischer Sicht.
»Die schrumpfende Bevölkerung trifft Ihre Stadt nicht ganz so schnell wie andere. Sie können aus den derzeit schlechten Perspektiven in den neuen Bundesländern lernen, sollten aber eine möglichst gleichbleibende Entwicklung anstreben und kein Strohfeuer«, so der Experte aus Rheda-Wiedenbrück.
Entscheidend in den Zeiten des demographischen Wandels sei, nicht nur auf die Belange der älteren Menschen zu schauen, sondern auch jungen Familien gute Perspektiven zu bieten. Für eine Kommune sei es wichtig, die Bandbreite der Wohnwünsche zu berücksichtigen. Es gebe kein klares Bild mehr, was eine Generation wolle. Es müsse auf durchmischte Wohngebiete geachtet werden und nicht nur klassische Ein-Familien-Häuser angeboten werden.
»Die Alten von heute sind nicht die Alten von morgen. Sie wollen andere Wohnformen. Auf dem Poppenburg-Gelände ist eine gute Mischung möglich«, unterstrich der Stadtplaner. Er betonte, dass dieses einstige Industriegelände jetzt zwar keine Belastung mehr für die Innenstadt darstelle, die weitere Nutzung jedoch problematisch sei. »Hier klaffen Idealvorstellungen und wirtschaftliche Möglichkeiten auseinander«, sagte Dirk Tischmann.

Artikel vom 30.03.2006