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Tradition und
Vielfalt sichern

Gründung der »Freien Brauer«

Lübbecke (WB/jug). Die unabhängigen mittelständischen Privatbrauereien und somit die traditionelle Bierkultur in Deutschland und Österreich zu erhalten - das haben sich die »Freien Brauer« auf die Fahnen geschrieben. Die Gründungsversammlung der Initiative wurde gestern Abend in Lübbecke abgehalten.

Wie Sprecher Georg Schneider und Gastgeber Christoph Barre gestern betonten, gelte es, die gepflegte Bierkultur und deren Vielfalt zu »verteidigen«, die vor allem durch nationale und internationale Braukonzerne bedroht seien. Knapp zwei Drittel der Weltbierproduktion auf dem Weltbiermarkt seien heute in den Händen von zehn Getränkekonzernen.
Mit 1 400 Brauereien verfüge Deutschland über die höchste Brauereidichte, die meisten Biersorten, -marken, und, so Schneider, »über einen überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch«. Doch die Globalisierung mache auch vor Deutschland nicht Halt. Daher gelte es, in den regionalen Strukturen positive Werte und Traditionen, die die Mitglieder der Initiative darstellten, nach außen zu vermitteln und zu erhalten. Nicht zuletzt seien die mittelständischen Brauereien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region, übten als Arbeitgeber und Ausbilder Verantwortung aus.
Zu den »Freien Brauern« zählen 35 führende, unabhängige mittelständische Brauereien in Deutschland und Österreich unter dem Dach der Deutschen Brau-Kooperation. Sie repräsentieren rund acht Mio. Hektoliter Getränke und bilden bei insgesamt 3 500 Mitarbeitern knapp 200 Lehrlinge aus. In Deutschland macht der Marktanteil der 35 Mitgliedsbetriebe knapp zehn Prozent aus. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Verbänden sehe die Initiative sich nicht als politische Interessenvertretung, sondern richte sich an den Endverbraucher.
Zu den geladenen Gästen der Gründung am Abend gehörten neben den Gesellschaftern der 35 Brauereien u.a. Ministerialrat Ulrich Schönleiter in Vertretung für die Schirmherrin Dagmar Wöhrl, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium.

Artikel vom 30.03.2006