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»Wellpac« ist gescheitert

Unternehmen meldet Insolvenz an - 55 Mitarbeiter sind betroffen

Von Curd Paetzke
Hiddenhausen (HK). »Wellpac« wollte es nach der Loslösung von der Alno AG packen - und der Start war im Sommer 2005 auch vielversprechend gewesen. Jetzt indes hat der Hersteller von Mitnahmeküchen Insolvenz angemeldet. 55 Mitarbeiter sind betroffen.

Für Gewerkschaftssekretär Ulrich Girnus, bei der IG Metall Herford zuständig für die Sparte Möbel, »waren vermutlich falsche Kalkulationen« ausschlaggebend für den Zusammenbruch des bekannten Unternehmens. Vielleicht, fügte Ulrich Girnus an, habe man manches doch zu optimistisch gesehen.
»Wellpac« war im vergangenen Jahr von dem Kaufmann Wolfgang Schön aus der Alno-Gruppe herausgekauft und mit beträchtlichem Aufwand saniert und vor allem modernisiert worden. Der Kraftakt hatte sich zunächst gelohnt, und die von der »Wellpac Möbelwerke GmbH« produzierten (zerlegbaren) Küchen mit hochglänzenden Fronten ließen in der Branche aufhorchen. Das Wellpac-Hochregallager mit über 7400 Palettenplätzen und vollautomatischer Palettenförderungstechnik ermöglichte extrem kurze Lieferzeiten.
Nach der Übernahme durch Wolfgang Schön wurde an Konzepten und neuen Programmen gefeilt. Auch baulich standen große und kostenintensive Veränderungen an, um neue Modelle auf den Markt bringen zu können. Ein bestehender Gebäudetrakt wurde komplett umgestaltet.
»Wir müssen nun sehen, ob es weiter gehen kann«, sagte Ulrich Girnus, der heute das Gespräch mit dem Betriebsrat und dem vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Hans-Peter Burghardt (Herford), suchen will. Bisher, so der Gewerkschaftssprecher gegenüber dieser Zeitung, seien Löhne und Gehälter gezahlt worden - »doch die Lieferanten erhielten kein Geld«. Dies zumindest sei ein »ungewöhnlicher Sachverhalt«. Genaueres werde sich aber erst nach den Unterredungen am heutigen Mittwoch sagen lassen.
Die »Wellpac Möbelwerke GmbH« mit Sitz an der Industriestraße in Hiddenhausen erzielten zuletzt einen Umsatz in Höhe von rund 18 Millionen Euro.

Artikel vom 29.03.2006