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Paketversand im Stadtzentrum

Privates Postunternehmen aus Bielefeld möchte sich in Spenge ansiedeln

Von Antje Kreft
Spenge (SN). Es gibt einen Interessenten für das alte Postgebäude in der Poststraße: das Unternehmen Thiessen Logistics aus Bielefeld-Brackwede.

Stefan Welscher, Verkaufsleiter bei Thiessen Logistics, stellte das private Postunternehmen aus Bielefeld am Montagabend beim Stammtisch der Vereinigung der Selbständigen (VdS) im Lokal »Mamma Mia« vor.
»Mit der Deutschen Post AG haben wir nichts zu tun. Wir können uns vorstellen, einen privaten Paketshop in dem ehemaligen Postgebäude einzurichten. Dabei hoffen wir natürlich auf die Unterstützung der Spenger Selbständigen«, sagte Stefan Welscher.
Bis auf den Versand von Telegrammen und die Erledigung von Bankgeschäften sollen die Bürger sämtliche postalische Dienste bei Thiessen Logistics in Anspruch nehmen können - und das laut Welscher zu günstigeren Preisen als bei der Deutschen Post AG. Dieser gehört das ehemalige Postgebäude in der Poststraße 8. Genutzt wird derzeit allerdings lediglich das erste Stockwerk - als Briefverteilzentrum.
»Wir möchten der Deutschen Post und den Menschen, die dort beschäftigt sind, überhaupt nicht in die Quere kommen. Aber wir möchten den vorderen Bereich des Gebäudes gerne mit einem Paketshop wieder neu beleben«, kündigte Stefan Welscher an. Thiessen Logistics arbeitet mit mehreren renommierten privaten Versandunternehmen zusammen, dazu gehören unter anderem auch General Logistics Systems (GLS) und United Parcel Service (UPS). Stefan Welscher: »Unser Angebot ist sehr umfangreich. Die Spenger bekommen bei uns ihre gewohnten Leistungen - und das im Kern der Stadt.«
Das Unternehmen Thiessen Logistics wurde 1998 in Bielefeld mit dem ersten Paketshop gegründet. Seit fünf Jahren befindet sich der Firmensitz in Bielefeld-Brackwede. Thiessen betreut mehr als 170 Großkunden und Paketshops in Herford, Bielefeld-Brackwede, Bielefeld-Jöllenbeck, Frankfurt, Eisenhüttenstadt, Berlin und Frechen. Neben Spenge sind auch weitere Shops in Köln und Bonn geplant.
Sollte die Deutsche Post AG das alte Postgebäude an Thiessen Logistics verkaufen, wären für das Bielefelder Unternehmen die Weichen gestellt, über eine Verlegung des Firmensitzes nach Spenge nachzudenken. »Wir haben uns Spenge mehrfach angeschaut und mit der VdS in Verbindung gesetzt, um uns über das Volumen der Stadt zu informieren. Ich bin mir ganz sicher, dass ein Paketshop in Spenge gut funktionieren würde. Daher hoffe ich, dass Thiessen Logistics das Gebäude erwerben kann. Das hat keine Auswirkungen auf die dort Beschäftigten«, sagte Welscher.
Thiessen Logistics sieht folgende Vorteile: großes Leistungsspektrum im Zentrum, Brief- bis Palettenversand für den Wirtschaftsraum rund um Spenge, Schaffung von Arbeitsplätzen. Zur Finanzierung der zwei Mitarbeiter im Paketshop Spenge müssten laut Welscher 150 Pakete pro Arbeitstag versandt werden. Mittelfristiges Ziel seien 500 Pakete am Tag.

Artikel vom 29.03.2006