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Ausgaben richtig einschätzen

Projekt an der Waldschule: »Umgang mit Geld - Die Schuldenfalle«

Von Kathrin Weege (Text und Foto)
Espelkamp (WB). Nicht selten entwickelt sich das Handy bei Jugendlichen zur Schuldenfalle. Um vorzubeugen und aufzuklären bietet die Hauptschule Waldschule jetzt das Projekt »Umgang mit Geld - Die Schuldenfalle« an.

Dafür kommt Silke Schönfeld, Schuldnerberaterin beim Sozialdienst katholischer Frauen Minden, in die achten bis zehnten Klassen der Hauptschule. Gleich mehrere Themen wie die Einrichtung eines Giro-Kontos, die Nutzung einer EC-Karte oder das Streben nach Luxusgütern und Markenbekleidung behandelte Schönfeld. Schwerpunkt bildete jedoch das Handy.
»Fast jeder Schüler hat ein Handy«, so die Schuldnerberaterin. Sie betont, dass es wichtig sei, die Schüler mit in das Projekt einzubeziehen. »Dann machen sie viel besser mit.« Einige Aufgaben zum Thema Handy lauteten: »Was sind die Vorteile beim Kartenhandy?«, »Welches sind die Nachteile bei einem Vertragshandy?« oder »Was passiert, wenn ich meine Handy-Rechnung nicht bezahle?« Zusätzlich erhielten die Schüler eine informative Handy-Broschüre, die in anschaulicher und humorvoller Weise zeigt, welche Gefahren ein Handy bergen kann.
Zum Auftakt sollten die Schüler einmal überlegen, wie Schulden entstehen. Dazu ergänzten sie Sätze: »Auf meinem Handy muss... immer ein ausreichendes Guthaben vorhanden sein.« oder »Mit einer Kreditkarte würde ich... mal so richtig einkaufen gehen.«
Die Kinder und Jugendlichen in den achten bis zehnten Klassen der Waldschule, die alle an dem Projekt teilnehmen, erfuhren, dass neben Arbeitsplatzverlust, Familienzuwachs, Trennung und Suchtproblemen die unzureichende Planung der persönlichen Ausgaben der häufigste Grund ist, warum Menschen Schulden machen.
In einer weiteren Phase des Projektes ging es um konkrete Budgetplanung, bei der Einnahmen und Ausgaben gegenüber gestellt werden, um so einen Überblick über die gesamte finanzielle Situation zu gewinnen.
»Wichtig ist, dass die Schüler auch in diesem ernsten Thema spielend lernen. So müssen die Schüler beim Spiel ÝKohlopolyÜ sinnvoll haushalten«, erklärt Schönfeld. Den Abschluss des Projektes bildet die Information, was der einzelne tun kann, wenn er bereits in die Schuldenfalle geraten ist. Hier kann eine Schuldnerberatung helfen. Sie unterstützt die Entschuldung und zeigt Strategien auf. Das Wichtigste sei jedoch der eigene Wille, betont Schuldnerberaterin Schönfeld.
»Das Fazit in den Klassen ist immer wieder, dass niemand in die Schuldenfalle geraten möchte, aber gleichzeitig fällt allen der Verzicht auf ein Handy und andere Annehmlichkeiten sehr schwer«, fasst Schönfeld zusammen. Sie lobt die Schüler, dass sie so gut mitgemacht haben. Am Projekt interessierte Schulen können sich beim Sozialdienst der katholischen Frauen melden, Silke Schönfeld, % 05 71 / 82 89 97 1.

Artikel vom 29.03.2006