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Der Mensch hat immer eine Wahl

Ein schmackhaftes und informatives Frauenfrühstück mit Referat


Rahden (kir). Zum Frauenfrühstück hatte das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Rahden in das Hotel Bohne eingeladen. Das weibliche Publikum wurde von einem Frauenchor unter Leitung von Urte Dankmann, der die Veranstaltung musikalisch umrahmte, mit christlichen Dankesliedern begrüßt. Im Anschluss hieß Organisatorin Annegret Schinke die Anwesenden willkommen. Sie wies auf die Bücherstube hin und bedankte sich bei Ursel Schellenberg aus Löhne für ihren Vortrag zum Thema »Niemand kommt aus seiner Haut«. Bevor zum reichhaltigen Frühstücksbüffet, unter anderem mit Brötchen, Kaffee, Aufschnitt und Ostereiern übergegangen wurde, sprach Annegret Schinke ein Tischgebet und wünschte allen einen guten Appetit.
Dann folgte der Vortrag von Diplomsozialpädagogin und Arbeitswissenschaftlerin Ursel Schellenberg, die seit 20 Jahren Erwachsenen- und Elternbildung betreibt. Auf Grundlage des Buches »Ich kann, wenn ich will« von Psychologieprofessor Arnold Lazarus und Psychiater Allen Fay sowie Aussagen des Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun legte Schellenberg dar, dass es sehr wohl möglich ist, »aus seiner Haut« zu kommen, wenn der Wille existiert. Die durch die Erziehung entstandenen Lebenseinstellungen können durch neue Erfahrungen geändert werden. Beispielsweise der Satz »sei fleißig«, der oftmals in der Jugend Mädchen eingeprägt werde, führe oftmals zu Schuldgefühlen. Durch Umlernen könne dies verhindert werden. Durch das frühkindlich erlernte Lebenskonzept bilde sich eine individuelle Brille der Wahrnehmung, die durch Willenskraft auch in kürzester Zeit verändert werden könne.
Ein Sprachsketch verdeutlichte visuell, dass Verhalten erlernbar ist. Dabei wurden gleiche Situationen mit dem unterschiedlichen Verhalten zweier Rollen vorgeführt. Auf die Frage »Ist der Kaffee zu dünn?« antwortet die eine Gastgeberin ganz entsetzt, sie sei schuld und es tue ihr aufrichtig leid.
Die zweite Gastgeberin hingegen antwortet geschickt, dass der Kaffee zwar dünn sei, aber dadurch ja auch gesundheitsfördernd. Dieses Beispiel soll klar machen, dass souveränes und selbstbewusstes Auftreten in der heutigen Gesellschaft hoch angesehen wird und das eigene Wohlbefinden steigert. Rollenspiel und ein Gruppengespräch lockerten den Vortrag auf.
Zum Schluss zitierte Ursel Schellenberg Joh. 5, 1-9, mit der abschließenden Frage Jesu an den Kranken: »Willst du gesund werden?« Was erneut verdeutlicht, dass der Mensch eine Wahlmöglichkeit hat.

Artikel vom 29.03.2006