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Aus Briefen an die Redaktion

»Polizeiübung in
der Provinz?«
Zum Bericht über den Aufmarsch der Neonazis und die Gegendemonstration des breiten bürgerlichen Bündnisses (WB von Montag) erreichte uns der folgende Leserbrief:

»Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich das polizeiliche Großaufgebot bewertet und beschrieben werden kann. Die großräumig abgesperrte Innenstadt dürfte bei allen Geschäften in diesem Sperrbezirk zu erheblichen Umsatzeinbußen geführt haben.
Da faktisch nur Fußgänger in die Innenstadt gelangen konnten, können Demo und Gegendemo als weitgehend isolierte Veranstaltung mit ÝPolizeischutzÜ eingeordnet werden.
Bereits kurz nach 8 Uhr durfte niemand auf den Postparkplatz fahren. Ein ÝKasernierungswagenÜ der Bundespolizei parkte bereits. Überall standen Polizeiwagen. Nachmittags gegen 15.30 Uhr aus Marienfeld kommend, war sogar noch die Kreuzung Stadtring Sundern/Carl-Bertelsmann-Straße stadteinwärts gesperrt. Wir durften sogar noch bis zum Lidl-Parkplatz fahren.
Dies erwähne ich, weil ich mich frage: Hatten die Veranstalter der Gegendemo nicht vorher bedacht, dass sie selbst die Demo aufwerten und einen hohen Polizeieinsatz erforderlich machen? Meines Erachtens war dieser trotzdem unverhältnismäßig hoch. Es sei denn, die polizeiliche Einsatzleitung nahm die Veranstaltungen zum Anlass, eine Großübung in einer ÝProvinzstadtÜ durchzuführen, um für andere Demonstrationen Erfahrungen zu sammeln.
Wäre dem nicht so, könnte ich auf negative Vermutungen kommen, die ich nicht äußern möchte.«
HUBERT LAUFER
33332 Gütersloh

Artikel vom 29.03.2006