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Intelligentes Haus auf
Zukunft programmiert

Eine Datenleitung misst, steuert, überwacht

Herford (HK). Damit Wohnqualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im neuen Zuhause keine Wünsche offen lassen, muss vieles stimmen. Leider werden Planungsfehler oftmals erst bei der Nutzung entdeckt; Nachrüstungen sind dann umständlich und teuer.

Das gilt auch für die Elektroinstallationen. Die Fachbetriebe der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke raten daher allen Bauherren, sich bereits in der Planungsphase intensiv mit den Wünschen an die Elektroinstallationen zu beschäftigen und dabei nicht nur an heute, sondern auch an morgen zu denken.
Inzwischen gibt es nämlich moderne Elektroinstallationssysteme, die fast alles »können« und ausgesprochen flexibel sind, wenn sich mit der Zeit Nutzungsänderungen ergeben.
Während die konventionelle Installation für jede Funktion eine separate Leitung erfordert, steckt die Intelligenz des neuen Systems in nur einer Steuerleitung. Für alles, was sich elektrisch schalten, steuern, melden, überwachen und messen lässt, wird im so genannten Europäischen Installations-Bus (EIB) nur noch eine einzige Datenleitung benötigt.
Auf dieser zweiadrigen Busleitung werden Informationen in Form von elektrischen Signalen übertragen. Damit lassen sich unter anderem Heizung, Beleuchtung, Rollläden, Garagentore, Markisen, Einbruch-/Brandmeldeanlagen und sogar Elektrogeräte steuern.
Da alle Programmierungen vom Elektromeister eingegeben werden, können sie auch jederzeit durch Umprogrammieren wieder geändert werden: Ohne Hammer und Meißel, ohne Dreck und ohne anschließende Malerarbeiten. Selbst wenn am Anfang nicht alle technischen Möglichkeiten genutzt werden, lohnt sich die vorsorgliche Verlegung einer Busleitung, die für die Zukunft alle Optionen offen hält.
Ob mehr Sicherheit, mehr Komfort oder Hilfen im höheren Lebensalter - überall kann Elektrotechnik eingesetzt werden, ohne das ganze Haus neu zu verkabeln.
So ganz beiläufig kann man mit dem Bus-System durch geringeren Energieverbrauch eine Menge Geld sparen.
Das ist zwar durch umsichtiges Verhalten auch ohne Bus-System möglich, zum Beispiel durch Löschen des Lichtes beim Verlassen des Zimmers oder Abdrehen der Heizung vor dem Lüften. Jeder weiß aber, dass dies schon mal vergessen wird. Das Bus-System vergisst dagegen nichts, was ihm einmal eingegeben wurde.
Sensoren und Aktoren bilden ein intelligentes System, das mitdenkt: Das Licht geht an, die Jalousie fährt herunter, der Fernseher wird eingeschaltet, die Wohnzimmerleuchten werden gedimmt; bei Regen schließen sich die Dachflächenfenster, bei Sturm fährt die Markise ein, wenn es dunkel wird, geht die Außenbeleuchtung an, wenn ein Fenster offen steht, stellen sich die Heizkörper darunter ab.

Artikel vom 07.04.2006