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»Nicht zum Boykott aufrufen«


Mit dem Artikel »Textilien möglichst selber waschen« in unserer Ausgabe vom 21. März setzen sich heimische Textilreinigungen kritisch auseinander. Der Bericht bezog sich auf eine Pressemitteilung des »BUND«. In ihrem Leserbrief schreiben sie unter anderem:
»1991 wurde eine neue Bundesimmissionsschutzverordnung erlassen, die zur Folge hatte, dass aus mehr als 10 000 Betriebsstätten in der Bundesrepublik heute etwa 3 000 wurden und der Lösemittelverbrauch auf etwa fünf Prozent sank. Seit 50 Jahren sucht man in zahlreichen Studien das Krebsrisiko zu beweisen - bis heute erfolglos. Eine typische Berufskrankheit von Mitarbeitern in Reinigungen ist bis heute nicht aufgetaucht, obwohl seit 60 Jahren mit ÝPerÜ gearbeitet wird.
ÝDie in großen Mengen an die Luft abgegebene Substanz reichert sich in der Umwelt an.Ü - Dieser Satz ist unwahr. Durch eine sehr hoch entwickelte Technologie (in der Bundesrepublik der höchste Standard innerhalb der EU) mit geschlossenen Anlagen sind die in die Umwelt entweichenden Mengen winzig und sie reichern sich in der Umwelt nicht an, weil sie in der Natur unter Einfluss von UV-Licht in ihre natürlichen Grundsubstanzen abgebaut werden: Wasser und Chlorionen. Die Reinigung von Teppichen erfolgt überhaupt nicht in Lösemitteln. Teppiche werden grundsätzlich gewaschen. Dabei werden die Abwässer in vielen Betrieben in eigenen Anlagen gereinigt und mehrfach weiterverwendet.
Die Empfehlung, Flecken im Teppich selbst mit Seife, Essig, Salz, Weißwein oder Sherry (!) auszuwaschen, ist untauglich und wirklichkeitsfremd. Wer es versucht, dessen Teppich sieht auch so aus. Wer seine Textilien selbst wäscht und glaubt, er handele umweltfreundlich, denkt zu einfach.
Auch Waschmittel wirken auf Umwelt - bei der Herstellung, in der Kläranlage, auf der Haut. Wer zum Boykott einer lobbyfreien, schwachen Branche aufruft, trägt bei zur ÝVernichtungÜ von Arbeitsplätzen und Existenzen.«

Textilreinigungen
ESCHNER (Lübbecke)JUNGEN (Bohmte)KRIETEMEIER (Hüllhorst)NIEWELT (Lübbecke)POLTROCK (Espelkamp)SCHIWECK (Rahden)WÖCKNER (Stemwede)sowie deren Mitarbeiter.

Artikel vom 29.03.2006