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SPD-Veranstaltung zur Unfallproblematik


Versmold (OH). Mit Verwarngeldern, Vorbeugung und Öffentlichkeitsarbeit will die Polizei die Zahl schwerer Verkehrsunfälle in Versmold reduzieren. Das kündigte Hauptkommissar Günther Brune am Dienstag bei einer SPD-Veranstaltung zur Unfallproblematik an.
Als Faktoren für mehr Sicherheit nannte Günther Brune, Leiter des Verkehrsdezernats der Kreispolizeibehörde, Geschwindigkeits- und Gurtpflichtkontrollen, Alkohol- und Drogentests sowie eine erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich des Fahrverhaltens von Radfahrern. »Das sind die Punkte, an denen wir als Polizei ansetzen und etwas bewegen können.« Gemeinsam mit Wachleiter Jan Bobe sprach Brune auf Einladung des SPD-Ortsvereins über die Verkehrsunfallentwicklung.
Besonderes Augenmerk legt die Polizei laut Brune landesweit auf die Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kommen. Wie in der Gesamtunfallstatistik -Êwir berichteten ausführlich am 14. Februar -Êbelegte Versmold 2005 auch unter diesem Gesichtspunkt den dritten Rang mit 101 Unfällen, davon ereigneten sich allein 33 auf der B 476. »Im Vergleich zu anderen Städten vergleichbarer Größe ist die Gesamtzahl aber nicht dramatisch hoch«, schränkte Brune ein. Gleichwohl belegt Versmold mit sechs Verkehrstoten im vergangenen Jahr den traurigen zweiten Platz im Kreisvergleich.
In Versmold kommen auf 1000 Einwohner 759 Kraftfahrzeuge -Êdas ist kreisweit Spitze. »Der hohe Fahrzeugbestand, der starke Industrie- und Schwerlastverkehr und die Autobahn- und Bundesstraßenverbindungen sind Faktoren, die Erklärungsansätze für das relativ hohe Unfallaufkommen in Versmold liefern«, sagte Brune. Dabei, schränkte Jan Bobe ein, seien einige Unfälle einfach nicht eindeutig zu erklären. »In der übergroßen Mehrzahl ist menschliches Versagen die Ursache.«
Doch dort, wo die Polizei eingreifen kann, werde sie es auch tun. »Wir streben mehr Qualität statt Quantität bei den Geschwindigkeitskontrollen an«, erklärte Günther Brune. Für den Überwachungsdruck hinsichtlich der Masse sorge der Kreis. »Wir wollen die Verkehrsteilnehmer wieder verstärkt direkt nach dem Verstoß anhalten und das Gespräch mit ihnen suchen.«
Aber auch anderer Stelle werde alles unternommen, um Unfallrisiken zu verringern. So berichtete Brune von den neuesten Maßnahmen, die die Unfallkommission für die Versmolder Unfallhäufungspunkte beschlossen hat. Wie berichtet sind an der Kreuzung B 476/Stockheimer Straße vier Bäume gefällt worden, um bessere Sichtverhältnisse zu schaffen. Zudem sollen hier noch aus gleichem Grund Verkehrsschilder versetzt werden. Im Bereich der Kreuzung Vorbruchstraße/Lange Straße sei unter anderem die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 beschlossen worden. Als eminent wichtig für Erfolge bei der Unfallbekämpfung bezeichnete Brune auch eine gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Behörden.

Artikel vom 29.03.2006