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BDZV-Kritik an der »Medienfabrik«

Pressefreiheit in WM-Stadien verletzt? - Postler: »Sind gesprächsbereit«


Gütersloh (wow). Die Bertelsmann-Tochter »Medienfabrik« in Gütersloh wird vom Bund Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) kritisiert. Sie hatte sich vom Weltfußballverband FIFA die exklusiven Lizenzrechte für Print-Produkte zur Fußball-WM 2006 gesichert. Die damit verbundenen Rechte auf einem »kontrollierten Gelände« um die Stadien verletzten laut BDZV die Pressefreiheit, weil diese auch den Vertrieb von Presseerzeugnissen einschließe. Das berichtet das Nachrichtenmagazin »Focus« in seiner neuesten Ausgabe. Mehrere Zeitungsverlage bemühten sich derzeit bei den Ordnungsämtern der WM-Städte um eine so genannte »Sondernutzungserlaubnis«. Sie wollen die während der WM um Extraseiten und Beilagen verstärkten Ausgaben der Tageszeitungen vor den Stadien verkaufen oder verteilen.
Rund um die zwölf WM-Arenen dürften Presse-Produkte nur verkauft oder verteilt werden, wenn der Medien-Konzern Bertelsmann dazu »seinen Segen gegeben habe«, sagte der Sprecher des BDZV, Hans-Joachim Fuhrmann dem »Focus«. »Medienfabrik«-Geschäftsführer Stefan Postler sieht die Kritik an der falschen Adresse: »Im Rahmen unserer Lizenz hat die FIFA einen Schutzraum eingerichtet. Dafür können wir ja nichts. Unsere Botschaft heißt, dass wir für jede Kooperation und für alle Gespräche offen sind.«
Die »Medienfabrik« produziert neben Büchern auch noch zwei offizielle FIFA-Magazine. Nach Informationen des WESTFALEN-BLATTes soll die Lizenz für die Print-Produkte zwei Millionen Euro gekostet haben.

Artikel vom 28.03.2006