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Mit »schweren Beinen« rausgeredet

Landesliga: SC Herford voll im Abstiegssumpf - Türksport und Clarholz die Konkurrenten

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Mit »schweren Beinen seiner Spieler nach der englischen Woche« gegen Dornberg und dem 120-Minuten-Fight gegen VfB Fichte Bielefeld versuchte SC Herfords Trainer Peter Kuckelkorn die 1:4-Heimniederlage des Landesligisten gegen den »Dorfklub« TuS Tengern zu kaschierten.

Kuckelkorns Statement klang aber eher als Ausrede und Durchhalteparole, hatte er doch noch im Vorfeld der Partie gesagt, seine jungen Spieler hätten nach zwei Tagen Pause wieder Kraft für weitere engagierte 90 Minuten.
Nur doch zwei Punkte trennen den SC von Abstiegsplatz 14. So, wie sich die Mannschaft Sonntag gegen Tengern präsentierte, wird sie die Klasse ohnehin nicht halten können. Eine hohe Fehlerquote in der Abwehr, eine Mittelfeldachse ohne Ideen und ein Angriff, dem nach 301 Minuten mal wieder ein Tor gelang, das vom überragenden Mittelfeldspieler Christian Schnitker erzielt wurde. Die Angriffsspitzen Wladimir Wingert und Ferrah Colak kamen nie richtig auf Touren oder vergaben wie Wingert, der gegen den Ex-Engeraner Sören Schmieder keine Schnitte bekam, eine ganz dicke Einschussmöglichkeit und hatten die Bezeichnung »Stürmer« nicht verdient.
Zur Pause hatte Kuckelkorn wie auch ein Großteil der 100 Zuschauer die Faxen dicke, nahm Daniel Steinkamp und Colak aus dem Spiel und brachte Welf Niedermeier und Volkan Arslan. Herford besaß nun vermehrt Chancen, vornehmlich durch Niedermeier, der aber beim Abschluss kein Glück hatte. So kam Tengern zu einer eindrucksvollen Revanche für das 1:3 aus dem Hinspiel. Trainer Heiko Eickmeier: »Wir haben nicht wie Dornberg den Fehler gemacht und uns hier versteckt. Wir sind früh drauf gegangen und haben Herford mit dieser Taktik am Nerv getroffen.« Peter Kuckelkorn wirkte in der Tat genervt und beschönigte die Heimpleite mit den Worten: »Die 120 Pokalminuten haben mehr Kraft gekostet als wir es uns vorgestellt hatten.«
Der Blick auf die Tabelle reicht, um zu sehen, dass sich der SC Herford momentan nur noch an Türk Sport Bielefeld und Viktoria Clarholz orientieren kann, die beide ebenfalls dick im Abstiegssumpf stecken. Bielefeld verlor das Kellerduell gegen SV Spexard mit 0:1 durch ein Tor von »Joker« Mehmet Dagdelen in der 84. Minute. Clarholz patzte daheim gegen SC Wiedenbrück. Beim 0:2 sorgten ausgerechnet die zwei Ex-Clarholzer Scharpenberg (44.) und Kramer (52.) für die Tore des Tabellenführers, bei dem keine Minikrise zu spüren war.
Auf Platz drei katapultierte sich der Aufsteiger VfL Theesen, der nach der Winterpause noch nicht verloren hat. Beim 3:3 gegen Steinhagen führte die Schützlinge von Andres Brandwein zweimal, waren aber mit dem einen Zähler zufrieden, da man die letzten zwölf Minuten in Unterzahl spielen musste (gelb-rot für Bobaj). Torfolge: 1:0 (15.) Kambach, 2:0 (24.) Alberti, 2:1 (50.) Evcimen, 3:1 (72. Kopka, Eigentor), 3:2 (77.) Wunderlich, 3:3 (79.) Evcimen.
Der SV Avenwedde, noch vor einer Woche 2:1-Sieger in Wiedenbrück, kam gegen Dützen nicht über ein 1:1 hinaus. Man ließ Chancen im Minutentakt aus und durfte sich über die zwei verlorenen Zähler nicht wundern. Orhans Führung in der 19. Minute glich Ali-Khan in der 62. Minute aus.

Artikel vom 28.03.2006