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Dünner Witz kroch von Canossa nach Paragon

Trotzdem viel Beifall für Radau und Stani


Von Andrea Pistorius
Paderborn (WV). Canossa und Paragon-Arena: Das sind die Themen des Jahres, und deshalb standen sie beim Nachtkabarett unter dem Motto »Paderborn - mehr als schwarz« auch im Vordergrund. Eckhard Radau ging das Ganze mit intellektuellem Sprachwitz an, während Stani mit verteilten Rollen im Improvisationstheater debütierte. Die Kulturwerkstatt war proppenvoll und das Publikum leicht zu erheitern.
Geistreich-witzig erklärte Radau, was damals 1077 in Italien passierte und zog Parallelen zur Gegenwart: »Auch wir haben einen König Heinrich (Heinz Paus) und einen Gegenkönig Rudolf (Wansleben)«. Zwar fehle eine Canossa-Burg, aber immerhin habe Paderborn eine Ruine. Das war das Stichwort für Stani, der auf Zuruf aus dem Publikum heikle Themen erörterte und dabei in eine seiner drei Bühnenrollen schlüpfte: Prolet Günther, Landmann Heinrich oder Schütze Greitemeier. Seine Verwandlungsfähigkeit war erstaunlich, doch die Kommentare blieben dünn.
Insgesamt hatten Radau und Stani für zwei Stunden wenig zu bieten, ein paar Pointen waren gelungen, und auch die Idee, die Schützen das Canossa-Ereignis nachspielen zu lassen, war gut. Doch wirklich Freude bereitete lediglich das Trio »René Madrid y sus amigos«, das mit süd- und lateinamerikanischen Rhythmen für beste Unterhaltung sorgte.

Artikel vom 28.03.2006