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Menschen in
unserer Stadt
Manfred Schmitt
Pensionär

In den verdienten Ruhestand ist Verwaltungsleiter Manfred Schmitt, der im April 65 Jahre alt wird, im St. Laurentius-Heim verabschiedet worden. Dennoch war er gestern wieder im vorübergehend am Osterbach eingerichteten Quartier (nebenstehender Bericht) unterwegs, wo sein Rat bei Mitarbeitern und Bewohnern gefragt war. Auch künftig wird er ihnen zur Verfügung stehen, ist er doch nebenbei Geschäftsführer der Freunde und Förderer des Laurentiusheims. Er engagiert sich im Pfarrgemeinderat und im Vorstand des Dekanatsbildungswerks. Vor allem liegt ihm die Arbeit des Hospizkreises am Herzen. Hier half er mit beim Aufbau, so dass inzwischen die ersten Mitarbeiter in die Familien geschickt werden können zur Sterbebegleitung.
Manfred Schmitt war stets in Bereichen tätig, wo er viel mit Menschen zu tun hatte. Das kam ihm entgegen. Geboren wurde er in Welver im Kreis Soest. Nach dem frühen Tod des Vaters besuchte er in Bad Driburg ein Internat und studierte nach dem Abitur 1960 Philosophie und Theologie mit Diplom. Bis 1985 arbeitete er im kirchlichen Dienst und übernahm dann die Verwaltungsleitung des neu eröffneten Fachzentrums für gestörtes Essverhalten. Vor sechs Jahren wechselte er noch einmal und übernahm die Verwaltungsleitung bei St. Laurentius mit 160 Plätzen. Viele Gespräche mit angehenden Bewohnern und Angehörigen hat er geführt: »Es ist für die meisten eine gewaltige Umstellung, als Pflegefall in ein Seniorenheim zu gehen.«
Im Ruhestand hat Manfred Schmitt jetzt mehr Zeit für Hobbys, wie das Kochen, und vor allem die Familie: seine Frau, die halbtags als Lehrerin arbeitet und drei Kinder zwischen 17 und 21 Jahren. Die 19-jährige Tochter möchte er nach ihrem Abi auf einer Reise nach Leipzig und Prag begleiten. Befragt nach seinem bevorzugten Alterswohnsitz räumt Manfred Schmitt ein: »Ich würde gern im Kreis der Familie bleiben, wo liebe Menschen und Angehörige bei mir sind. Ich möchte nicht allein sein.« Einsamkeit und Schwäche hat er als Bürden des Alters erfahren, deshalb begrüßt er es, dass inzwischen ehrenamtliche Seniorenbegleiter ausgebildet werden: Damit auch die Einsamen ein wenig Besuch bekommen.
Reinhard Kehmeier

Artikel vom 29.03.2006