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22:24 im Derby:
HSG liegt am Boden

Erneut Verletzungspech bei den Musketieren

Von Markus Schlotjunker
(Text und Foto)
Spenge (WV). Das Bild sprach Bände: minutenlang lag Benedikt Schindelhauer nach der 22:24 (10:10)-Niederlage der HSG Augustdorf/Hövelhof im OWL-Derby der zweiten Handball-Bundesliga beim TuS Spenge am Boden.

»Ich bin vor allem enttäuscht«, waren die ersten Worte die sich »Benne« abringen konnte, nachdem er sich wieder aufgerafft hatte. Enttäuscht über die eigene Leistung und die des gesamten Teams sowie die vergebene Chance, sich im Abstiegskampf Luft zu verschaffen. Drei Konkurrenten der HSG verloren, da hätte sich Augustdorf/Hövelhof in der Tabelle nach vorne schieben können.
Nach vorne ging es für die Gäste zunächst auch. Und wie! Der ebenfalls abstiegsbedrohte TuS fand überhaupt nicht ins Spiel, ganz im Gegensatz zur von Boenigk-Sieben. Mit vier Toren in Folge bestätigte die HSG die gute Verfassung des Spiels gegen Aurich. Spenges Trainer Walter Schubert sah sich genötigt, nach nur knapp zehn Minuten eine Auszeit zu nehmen. Kurz darauf markierte der Ex-Augustdorfer Stefan Dessin das erste Tor der Gastgeber zum 1:4.
Die Partie entwickelte sich nun zum echten Derby, wurde nämlich kampfbetonter und härter. Sowohl Christian Grunow (Prellung des rechten Handwurzelknochens) als auch Christos Kolios (fällt mit einer Schulterverletzung einige Wochen aus) mussten behandelt werden. Spenge holte auf und glich zum 5:5 aus.
Bis zum 19:18 (50.) blieb die Partie ausgeglichen, dann häuften sich bei den Gästen die Fehler und Spenge schaffte mit drei Toren in Reihe Toren die Vorentscheidung zum 22:18. »Wir haben zu viele technische Fehler gemacht, zu viel verworfen und mal wieder die Überzahlsituationen nicht gut genug genutzt«, gab René Vasek eine einfache Erklärung für die Niederlage. Und Schindelhauer ergänzte, dass eben die Summe der individuellen Fehlleistungen der Musketiere in der Schlussphase letztlich den Ausschlag pro Spenge gaben.
»Sobald wir vorne nicht getroffen haben, wurden wir nervös. Dann machte sich auch der Kräfteverschleiß bemerkbar«, erklärte Schindelhauer. Er selbst war nach drei Wochen ohne Training in die Partie gegangen, musste aber fast durchspielen. »Wir haben durch die Niederlage natürlich einen Dämpfer erhalten. Das wirft uns aber nicht aus der Bahn«, blickte Schindelhauer dann doch wieder zuversichtlich nach vorne.
HSG: Selke, Kern, Krüger - Honerkamp, Mylius, Vasek (2), Grunow (1), Schindelhauer (4), Feldmann (4), Kolios (3), Stukalin (8/3).

Artikel vom 03.04.2006