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Zum Bericht »Rückzug aus Sportförderung« über Vorschläge der »Grünen« erhielten wir einen Brief vom Vorsitzender des Sportausschusses des Kreises Herford, Stefan Struckmeier.
»Frau Holstiege und »Die Grünen« haben offensichtlich keine Ahnung wovon sie sprechen. Was sie fordern, nämlich die Abschaffung der Sportförderung des Kreises, ist eine bodenlose Unverschämtheit und ein Schlag ins Gesicht für die vielen ehrenamtlichen Betreuer, Übungsleiter und Vorstandsmitglieder in den Vereinen im Kreis.
Kreisförderung und Sportpauschale sind zwei ganz unterschiedliche Sachen, die man nicht miteinander vergleichen kann.
Das Land hat seine Sportförderung 2004 geändert, das stimmt. Es geht hier aber nur um eine »pauschale Zuweisung an Gemeinden zur Unterstützung investiver kommunaler Aufwendungen im Sportbereich« (Sportpauschale gem. § 19 GFG 2004). Die Gemeinden entscheiden hierbei in eigener Verantwortung über die Mittelverwendung, die jedoch nur, und das ist der springende Punkt, für den Sportstättenbau beziehungsweise für Sanierungsmaßnahmen verwendet werden dürfen und für nichts anderes.
Wenn die Forderungen der Grünen nach vollständiger Streichung der Kreissportförderung kommen würde, hätte dieses folgende schwerwiegende Konsequenzen:
Die 145 Schulsportgruppen (darunter spezielle Gruppen für übergewichtige Kinder oder Kinder mit motorischen Defiziten) werden nicht mehr gefördert. Die Unterstützung der Breitensportarbeit in den Vereinen muss eingestellt werden. Die 290 Sportvereine mit ihren 73 000 Mitgliedern müssen ihre Mitgliedsbeiträge erhöhen. Schulsportfeste werden nicht mehr durch den Kreis durchgeführt. Die ohnehin schon äußerst geringe Aufwandsentschädigung für Übungsleiter wird stark reduziert. Die Streichung der Übungsleiterzuschüsse würde sich besonders auf die Jugendarbeit in den Vereinen auswirken. Fort- und Ausbildungsmaßnahmen für Übungsleiter würden wegfallen.
Wenn nach all dem Frau Holstiege dann noch die Bedeutung des Sportes für unsere Gesellschaft, besonders für die Jugend unterstreicht, wird mir vor lauter Heuchelei ganz schlecht.
Ich hoffe nur, dass die 73 000 Mitglieder in den Sportvereinen jetzt merken, in welcher Gefahr sie sich befinden. Die Forderungen der Grünen muss man eine eindeutige Absage erteilen, sonst geht mit dem Sport ein schönes Stück Lebensqualität verloren.
STEFAN STRUCKMEIER

Artikel vom 29.03.2006