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Massive Kritik an den
»GT aktiv«-Methoden

Arbeitslosen Hilfe Forum fordert Beirat

Altkreis Halle (WB). Das Arbeitslosen Hilfe Forum Deutschland (AHFD) nimmt die GT aktiv GmbH ins Visier. Kreisgeschäftsführer Peter Ritsche wirft der Gesellschaft vor, auf Kosten der Hartz IV-Empfänger die Kosten senken zu wollen.

Laut Ritsche häufen sich die Fälle, in denen statt freundlich-fördernder Beratung eher Druck auf die Betroffenen ausgeübt werde unter Aberkennung von bürgerlichen Rechten. Wer auf seine Rechte bestehe statt zu parieren, müsse schnell mit Leistungskürzungen oder mit deren Einstellung rechnen.
Ritsche nennt ein Beispiel: Arbeitslose hätten eine so genannte »Eingliederungsvereinbarung« zu unterzeichnen, der gemäß sie zu Praktika, Bewerbungstraining, Fortbildungsmaßnahmen und Ein-Euro-Jobs einberufen werden könnten. Ein Arbeitsloser, der bereits an allgemeinen Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen hatte, habe sich in der Eingliederungsvereinbarung die Formulierung »berufsspezifische Trainingsmaßnahmen« gewünscht und habe sich auch selbst um solche Fortbildungsmaßnahmen bemühen wollen - so geschehen in der ARGE Gütersloh. Diesem Ansinnen sei nicht stattgegeben worden. Als er sich nicht abspeisen ließ, sondern auf seinem Recht beharrte und nicht gleich unterschrieb, sei eine Kürzung der Mittel angedroht und dann auch praktiziert worden. Ein Vorgang, der von einer Bielefelder Anwaltskanzlei als »rechtswidrig« bezeichnet worden sei. In diesem Fall sei gegen die verantwortliche Fallmanagerin eine Dienstaufsicht und Fachaufsichtsbeschwerde eingelegt worden.
AHFD-Geschäftsführer Ritsche hat inzwischen einen Antrag an die Geschäftsführung der GT aktiv GmbH gestellt zwecks Bildung eines Beirates - unter Einbeziehung der Kreisgeschäftsstelle des Arbeitslosen Hilfe Forums Deutschland e.V. in den Beirat.

Artikel vom 28.03.2006