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Dank Diekmann Spieß umgedreht

TV Verl fühlt sich bei der Ehre gepackt und macht aus 20:28 ein 35:33

Verl (dh). In der 43. Minute lagen die Verbandsliga-Herren des TV Verl mit 20:28 gegen Havixbeck zurück, als Fabian Diekmann mit einem »es ist noch alles drin« wie der einsame Rufer in der Wüste klang. Doch es war wirklich alles drin. Mit einer furiosen Schluss-Viertelstunde drehte der TVV die Partie in einen 35:33 (15:19)-Sieg.

»Ganz ehrlich: Diese Partie hätten wir gut und gerne verlieren können«, wusste Kreisläufer Matthias Lewerenz ganz genau, dass sich seine Mannschaft zunächst einen ganz schönen Mist zusammengespielt hatte, während Marco Perschke grinste: »Ich fand, wir haben verdient gewonnen.«
»Trainer, sag, das wäre genau unsere Taktik gewesen«, rief Jasmin Gojacic noch zu Jens Freier hinüber, während der gegenüber den Pressevertretern seinen Unmut über die erste Hälfte zum Ausdruck brachte. »Da war ich stinksauer. Sicherlich hat hier jeder so seine Probleme und den Kopf mit anderen Dingen voll. Aber wenn ich in die Halle komme, dann muss ich doch mal für eine Stunde abschalten können«, hatte »Howie« überhaupt kein Verständnis für die lustlose Vorstellung in den ersten 30 Minuten: »So darf sich die Mannschaft einfach nicht verkaufen.«
Nach klaren Rückständen (1:4 und 3:7) gegen den abstiegsbedrohten Gast setzte Freier mit seiner eigenen Einwechslung das erste Zeichen und versuchte, die Anspiele von SV-Mittelmann Thorsten Korfsmeier (6/1) auf Kreisläufer Gunnar Mordek (10) zu unterbinden. Als dies nicht wirklich half und Havixbeck zu Beginn der zweiten Hälfte sogar einem Kantersieg entgegeneilte, hatte Freier die rettende Idee. »Korfsmeier war der spielentscheidende Mann. Mit der kurzen Deckung durch Fabian Diekmann, der sich den Hintern für das Team aufgerissen hat und von mir ein Sonderlob bekommt, hatten wir endlich das richtige Mittel gefunden«, analysierte Freier richtig.
Angefeuert von den nur noch wenig anwesenden Zuschauern sowie Damen-Trainer Uwe Landwehr und seinen Ladies fühlten sich die Verler endlich bei der Ehre gepackt. Sie kämpften, minimierten endlich ihre Horror-Fehlquote, zeigten plötzlich schöne Spielzüge und rissen die Partie in einem wahren Hitchcock-Finale an sich. Das hat Spaß gemacht!
TV Verl: Triantafillou/Kutscha (ein Siebenmeter) - Lewerenz (7), Diekmann (6), Gojacic (6), Voss (6/2), Freier (5), Perschke (3), Jahn (2).

Artikel vom 27.03.2006