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Gurkentruppe und Altherren-Fußball

SC Verl ein direkter Konkurrent im Kampf um Top-Verstärkungen


Bielefeld (WB). Gurkentruppe und Altherren-Fußballer - diese beiden Begriffe waren nach dem Schlusspfiff die prägnantesten Vokabeln auf der Rußheide. »Dass wir gegen diese Gurkentruppe aus zwei Spielen nur einen Punkt geholt haben, ist wirklich unglaublich«, schüttelte Kurtulus Öztürk nach seinem Kurz-Comeback mit dem Kopf. »Wir waren einfach zu doof. Normalerweise hätten die fünf Stück bekommen müssen. Aber wir haben die Großchancen einfach nicht erzwungen. Bis zum Strafraum haben wir eigentlich ganz gut gespielt, aber das war es dann auch«, erklärte Marcus Fischer, der die Partie hätte entscheiden können: »Jetzt bin ich eben der Depp.«
Ganz deutliche Worte fand der gut erholt aus dem Mauritius-Urlaub zurückgekehrte Norbert Wöstmann. »Gegen diese destruktive Bielefelder Mannschaft muss man spielerisch einfach mehr drauf haben. Aber heute hat man gesehen, wie begrenzt unsere Möglichkeiten sind. Bezeichnenderweise waren Daniel Burger, Daniel Eckel und Cholponbeck Esenkul unsere stärksten Leute, das Mittelfeld-Spiel hingegen war eine Katastrophe«, zürnte der Präsident, der vor allem mit den Routiniers hart ins Gericht ging: »Flock, Nadj, Antwerpen und Brinkmann haben gespielt wie in einer längst vergangenen Zeit und sind rumgelaufen wie Altherren-Fußballer. Da muss einfach mehr kommen. Unsere Mannschaft schätzt sich selbst als gute Mannschaft ein. Aber eine gute Mannschaft spielt beim VfB Fichte nicht 0:0.«
Wöstmann machte noch einmal klar, dass der Kader zur neuen Saison mit »mindestens vier Top-Leuten und vier A-Jugendlichen« verstärkt wird, im Gegenzug würden rund ein halbes Dutzend Akteure den FCG verlassen. Der »Präses« ließ zudem durchblicken, dass die Gütersloher beim Werben um Neuzugänge in direkter Konkurrenz zum SC Verl stehen: »An drei Jungs, die wir haben wollen, sind auch die Verler interessiert.«

Artikel vom 27.03.2006