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Brockhagener Aufgabe: aus drei mach zwei

Handball-Landesliga: Everswinkel kommt zum Topspiel - sprachloser Hein setzt auf Hilfe

Altkreis (joe). Gesamthaft. Gemeinsam. Übereinstimmend. Was der Duden unter dem Sammelbegriff »Solidarität« zusammenfasst, wollen Werther und Steinhagen - vor allem Letztere nicht ganz uneigennützig - zu Gunsten der abstiegsbedrohten Versmolder demonstrieren. Dazu fällt in Brockhagen eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf.

TuS Brockhagen - SC DJK Everswinkel. »Wir können aus dem momentanen Dreikampf einen Zweikampf um den Aufstieg machen.« Brockhagens Trainer Uwe Sonntag und sein Team, derzeit drei Zähler vor Everswinkel und einen vor Stadtrivale Steinhagen platziert, könnten sich bei einem Erfolg fünf Spieltage vor Serienende deutlich vom SC distanzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde nach dem Dienstagstraining einmal mehr »Tacheles« beim Spitzenreiter geredet. Thema der Unterredung: die letzten 20 Minuten im Spiel gegen Eintracht Hiltrup, in denen die TuS-Sieben nach deutlicher 27:18-Führung in der Schlussphase noch ins Schlingern geriet und den komfortablen Vorsprung fast noch verspielte. »Das darf uns gegen eine Topmannschaft wie Everswinkel natürlich nicht passieren«, sagt Sonntag, der beim Gegner insbesondere vor den Rückraumschützen André Roggenland und Stephan Hamsen warnt. Hamsen war es auch im Hinspiel, der in den Schlusssekunden die 30:31-Niederlage des TuS in der Kehlbachhalle sicherstellte. »Sie haben ihre Stärken zweifelsfrei in der Offensive«, warnt Sonntag, der auf Torhüter Martin Franz (Triathlon auf Mallorca) verzichten muss. Für ihn rückt Malte Wittorf in den Kader.
Ibbenbürener SV II - Spvg. Versmold. Co-Trainer Dirk Schmidt ist bei den seit Ende Oktober daheim ungeschlagenen Ibbenbürenern (6./22:20 Punkte) wie schon im Derby bei TG Hörste der erste Mann auf der Kommandobrücke - zumindest was das Verbale angeht. Chefcoach Detlef Hein hat derzeit mit seinen Stimmbändern zu kämpfen und vom Arzt seit Freitag drei Tage Sprechverbot auferlegt bekommen. Auf wenig Gelegenheiten zum Heben seiner Stimme hofft Schmidt dennoch. »Wir müssen in die Partie mit der gleichen Einstellung gehen wie in den vergangenen Wochen, dann haben wir auch dort eine Chance«, sagt Schmidt, der kurzfristig auf Kai Spilker (Arbeitsunfall/Platzwunde an der Wurfhand) ersetzen muss. Und die Abstiegs-Konkurrenz? »Selbstverständlich hoffen wir, dass sie gegen unsere Altkreis-Teams verlieren«, schmunzelt Schmidt.
DJK Eintracht Hiltrup - Spvg. Steinhagen »Für Versmold holen wir gerne die Punkte«, ist sich Steinhagens Trainer Matthias Wieling der Wichtigkeit des Spiels auch für die »Fleischstädter« bewusst. In erster Linie geht es ihm aber natürlich darum, im Windschatten der Brockhagener Tabellenführer zu bleiben. »Ich habe Hiltrup in Brockhagen gesehen und fand sie stärker als in der Hinrunde«, so Wieling, der mit seinem Team das torreichste Spiel der Saison daheim gegen Hiltrup 43:39 gewann. Bis auf die angeschlagenen Holger Lewanzik (Leiste) und Jascha Bondzio (Grippe) sind alle Spieler einsatzfähig.
SG Sendenhorst - TV Werther »Wir sind ja immer für Gefälligkeiten zu haben - auch für Versmold.« TVW und Coach Jens Großpietsch fahren als Tabellenfünfter zum -letzten ohne große eigene Ambitionen, »aber gegen das Schlusslicht wollen wir schon gerne gewinnen« (Großpietsch). Beinahe ein Novum für den Bald-Trainer der TG Hörste: alle Akteure wollen und können in Sendenhorst auflaufen.
HSG Schröttinghausen/Babenhausen - TG Hörste. Nach dem ganz wichtigen 27:19-Erfolg in der Vorwoche gegen Sendenhorst blicken die »Rothosen« etwas entspannter auf das Tableau. Sechs Zähler auf den drittletzten Platz, der momentan die Relegation bedeuten würde, sind es für Spielertrainer Michael Kölkebeck & Co. »Bei den ÝSchröttiesÜ könnten wir uns Bonuspunkte erspielen«, hofft Kölkebeck, der auf Türling (Sperre), Piecuch (Augenverletzung) und Dennis Klack (weilt auf Borkum) verzichten muss.

Artikel vom 25.03.2006