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»Eingriffe in unsere
Kultur nicht zulassen«

Staatssekretär zu Gast bei »Wir Lipper im Gespräch«

Detmold/Kreis Lippe (SZ/vf). Landrat Friedel Heuwinkel und der Vorsitzende des Landesverbandes, Joachim Bünemann, sind sich einig: Die Kultur-Vielfalt kann nur dann erhalten bleiben, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Kultur war das zentrale Thema von »Wir Lipper im Gespräch« am Donnerstag.

Fast 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Bildung, Kirche und Vereinen waren der Einladung des Kreises gefolgt und diskutierten gemeinsam im großen Sitzungssaal des Kreishauses. Gast des Abends war Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kultur-Staatssekretär des Landes NRW. Er war voll des Lobes für Lippe und ermutigte die Verantwortlichen, die lippischen Kultur-Möglichkeiten auszubauen. »Lippe ist etwas Besonderes«, betonte der Staatssekretär. Der kulturelle Reichtum in Lippe sei so groß wie in keinem anderen nordrhein-westfälischen Kreisgebiet, so Grosse-Brockhoff. Er ermutigte den Landrat, die geplante Kulturförderstiftung nicht aus den Augen zu verlieren. »Je größer die Informationsflut jeden Tag wird, desto größer wird das Verlangen der Menschen nach lokaler Kultur«, erklärt Grosse-Brockhoff. Auf diese Art und Weise bekäme die Kultur plötzlich einen größeren Markt. Grosse-Brockhoff appellierte zudem an die Verantwortlichen, finanzielle Einschnitte und Eingriffe in die Kultur nicht zuzulassen. »Die Kultur boomt!«, machte der Staatssekretär deutlich. Der Kreis Lippe könne punkten, in dem er auf Wochenend-Besucher und Städtetouristen setzt.
Ein Thema, das auch Landrat Friedel Heuwinkel in seiner Einführung hervorgehoben hatte. »Jährlich zählen wir in allen unseren lippischen Kultureinrichtungen rund drei Millionen Besucher«, berichtete Heuwinkel. »Wenn es stimmt, dass jeder Übernachtungsgast etwa 86 Euro pro Tag in der Region ausgibt, wird das Potenzial der Kulturwirtschaft in Lippe schnell deutlich«.
Eine Ansicht, der sich auch der Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe, Joachim Bünemann, anschloss. Gleichzeitig Êhob er noch einmal hervor, dass sich auch der Kulturstaatssekretär in seiner Rede zu den lippischen Punktationen bekannt hatte. Um die Vielfältigkeit der lippischen Kulturlandschaft deutlich zu machen, hatte der Landrat zudem fünf ausgewählte Kultureinrichtungen eingeladen, bei denen er sich stellvertretend für die weit mehr als 500 kulturellen Initiativen im Kreis Lippe bedankte.
Mit Kay Metzger diskutierten der Landrat und der Moderator natürlich über die neu geschaffene Struktur der GmbH für das Landestheater Detmold. Petra Niederdorf aus Lage stellte den Kunstwerk e.V. vor, der sich als Forum für alle lippische Künstler begreift. Als rein ehrenamtlich betriebenes Museum hörten die Gäste Interessantes zur Papiermühle Plöger in Schieder. Hans Carell und Franz Dötsch erzählten Anekdoten aus den aktuellen Bühnewerken der seit mehr als 20 Jahren bestehenden Retzer Bühne. Professor Oliver Grönewald stellte die Initiative »Linie K« vor, mit der jungen Musikern nicht nur eine Plattform für ihre Musik geboten wird. Auch werden hier junge Musiker mit etablierten Künstlern zusammengebracht, um so spielerisch voneinander lernen zu können. Abgerundet wurde die gelungene Veranstaltung durch die Präsentation einer ganzen Reihe von Kulturrichtungen, die sich im Foyer des Kreishauses präsentierten und für ihren Fördervereine unter den vielen prominenten Gästen um neue Mitglieder warben.

Artikel vom 25.03.2006