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Fröhlich und traurig zugleich

Jiddischer Abend am Freitag, 31. März, im Haus Werther


Werther (dh). Traurigkeit und Fröhlichkeit - in der jiddischen Musik liegt beides eng zusammen. Wie sich das anhört, zeigt sich am Freitag, 31. März, um 20 Uhr bei der Jiddischen Nacht »Wenn ein Jude hungrig ist, dann singt er« im Haus Werther.
Die Stadtbibliothek Werther und das Haus Tiefenstraße laden ein zu dem Abend, der viel mehr ist als ein Konzert. Der Bielefelder Diakon Peter Jarre wird mit seiner Baritonstimme ausgewählte Geschichten des Nobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer vorlesen. Einrahmt wird die Lesung durch Jiddische Volkslieder, gesungen vom Tenor Bernd Widmann - ebenfalls Diakon aus Bielefeld. Begleitet wird er von Pjotr Miloslawski (Geige) und Karin Lukin. Die Pianistin hat die Stücke alle selbst arrangiert, denn: »Das Klavier gibt es in der jiddischen Musik eigentlich nicht«, sagt sie und kündigt einen außergewöhnlichen Abend an.
Fröhliche Melodien erwarten die Zuhörer am Freitag - und das, obwohl zehn Stücke, die der Geiger zu Gehör bringen wird, in der jüdischen Emigration in Amerika entstanden sind. Andere Lieder sind im Ghetto geschrieben worden. »Wir wollen zum Nachdenken anregen, aber die Fröhlichkeit und das Schmunzeln bleiben nicht auf der Strecke«, sagt Karin Lukin.
Jiddisch kommt aus dem Mittelhochdeutschen, ist mit Worten aus der slawischen, der romanischen und der hebräischen Sprache durchsetzt. Wer es nicht versteht, braucht sich keine Sorgen machen: Die Lieder werden im Vorfeld erläutert.
Doch es soll nicht nur gelesen und gesungen werden: »Wir laden auch zur Geselligkeit und zum Gespräch ein«, sagt Gudrun Portmann vom Haus Tiefenstraße. Neben Getränken gibt es am Freitag auch einen typischen Imbiss.
Karten gibt es im Haus Tiefenstraße, in der Stadtbibliothek, in der Buchhandlung Lesezeichen und an der Abendkasse.

Artikel vom 25.03.2006