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Das Wort zum Sonntag

Horst Stothfang

Von Horst Stothfang


Philipper 1,15-21 - Diesen Brief an die Gemeinde in Philippi schrieb der Apostel Paulus aus römischer Gefangenschaft. Etwa zehn Jahre zuvor hatte er die dortige Gemeinde gegründet, und er hatte auch weiterhin guten Kontakt zu ihr, er war also informiert über das tägliche Leben. In unserem Predigt-Text kommt die Sorge zum Ausdruck, dass es unterschiedliche Verkündigung des Evangeliums von Christus gab, dass nicht nur aufrichtig und aus Liebe gepredigt wurde, sondern auch aus Neid und Eigennutz, um den Einfluss von Paulus zu beeinträchtigen. Erstaunlicherweise sieht Paulus selbst dies sehr gelassen, wenn er schreibt: »Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, so freue ich mich darüber.« (Vers 18)
Nun war Paulus wegen seines Glaubens und seiner verkündigenden Reden in Gefangenschaft. Er rechnete eigentlich mit einem Freispruch, aber schlimmstenfalls drohte ihm die Todesstrafe. Er wusste sich von Gott getragen. Er wusste auch, dass viele Menschen in Gedanken bei ihm waren. In Vers 19 drückt er es so aus: »Denn ich weiß, das mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi.«
Doch die Gedanken des Apostel Paulus gingen auch in Richtung Tod. Anders ist der Vers 21 nicht zu verstehen: »Denn Christus ist mein Leben...«, dafür tut und gibt er alles, er ist sein Lebensinhalt. Außerdem: »...und Sterben ist mein Gewinn.« Er ist sich ganz sicher, dass es ein Leben nach dem irdischen Tod geben wird. - Diese beiden Aussagen waren jetzt in dieser Woche unter anderem auch Inhalt von Themen an den »Pro-Christ«-Abenden, die wir in Enger per Satelliten-Übertragung aus München erleben konnten. Interessierte sind heute und morgen Abend noch einmal herzlich dazu eingeladen. Das Gesamt-Motto dieser acht Übertragungen in dieser Woche lautet »Zweifeln und Staunen«. Wir dürfen froh und dankbar sein, dass hier und heute in unseren Ländern die christliche Botschaft so frei und offen und in vielfältiger Weise verkündigt werden kann. Aber dass es auch heute noch Todesandrohungen und Verfolgungen wegen unseres christlichen Glaubens gibt, sollte uns doch auch nachdenklich stimmen.

Artikel vom 25.03.2006