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Trennung in Fasern und Schäben

Dass die Hanfstängel einfach, preiswert, in großen Mengen und qualitativ angemessen in Fasern und Schäben getrennt werden können, das demonstrierten Karl-Erich Oldemeyer und Eckhart Rolf von der Erzeugergemeinschaft am Samstag etwa 40 interessierten Landwirten. »Wir wollen zeigen, dass die negative Entwicklung der Hanffabrik in Werther nichts mit dem Hanf zu tun hat«, betonte Oldemeyer Drei Jahre habe man sich bedeckt gehalten, jetzt sei es an der Zeit, die eigenen Ideen zu präsentieren, so der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft. Patentrechtlich seien diese bereits auf die Reise geschickt.
Nach dem Prinzip von Oldemeyer wird der getrocknete Hanfballen in einer Rotorschere aufgelöst und das Stroh vorzerkleinert. Ein solches Gerät präsentierte am Samstag ein Mitarbeiter der Firma Artech aus Iserlohn, die sich auf den Recyclingbereich konzentriert. Rotorscheren für Hanf sind bereits in Österreich im Einsatz. Zwei Ballen in der Minute und 30 Tonnen in der Stunde können so laut Oldemeyer bearbeitet werden.
In einem zweiten Verfahrensschritt werden die Hanfstängel mit Hilfe eines Mulchgeräts entholzt. Verfahrensschritt drei ist der Häcksler. »Zwischendurch muss immer wieder gesiebt und Staub abgesaugt werden«, erklärte Oldemeyer. Was am Samstag mit entsprechenden landwirtschaftlichen Geräten vorgeführt wurde, müsste aus Sicht von Oldemeyer jetzt maschinenbautechnisch umgesetzt werden. Der Theenhausener Landwirt geht davon aus, dass eine solche Anlage zur Trennung von Fasern und Schäben höchstens 1,5 Millionen Euro kosten dürfte. dh

Artikel vom 27.03.2006