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Keine Straße für
den Goldreiter

»Hubertus-Schmidt-Weg» abgelehnt

Von Karl Pickhardt
Borchen (WV). Selbst ein Olympiasieg und Goldmedaille reichen in Borchen nicht aus, um eine Straße nach einem erfolgreichen Sportler zu benennen. So scheiterte jetzt der Versuch der Borchener Bürger Union (BBU), in Etteln einen »Hubertus Schmidt Weg« zu taufen. Der Haupt- und Finanzausschuss Borchen lehnte dies ab. Dieses Schicksal ereilte auch den Ettelner Missionar Pater Hans-Günther Weritz: Auch er bekommt zu Lebzeiten in Borchen keine Straße.

»Wir nennen in Borchen keine Straßen nach lebenden Personen«, erinnerte am Freitag Vize-Verwaltungschef Franz-Josef Berlage an eine Borchener Gepflogenheit. Es gebe andere Möglichkeiten, einen erfolgreichen Sportler zu ehren. Hubertus Schmidt (46) aus Etteln, der bei den vergangenen Olympischen Spielen in Athen (2004) im Dressurreiten Mannschaftsgold und bei den Europameisterschaften in Hagen in der Mannschaft Europas Dressurkrone holte sowie im Einzelreiten Vize-Europameister wurde, ist Ehrenringträger in Borchen. Dies ist in der Altenaugemeinde die zweithöchste Auszeichnung. Sie könnte noch von der Ernennung zum Ehrenbürger übertroffen werden.
BBU-Sprecher Anton Schäfers hatte Hubertus Schmidt als Ausnahmesportler bezeichnet: »Olympisches Gold wünscht sich jeder Sportler«. Deshalb sei es gerechtfertigt, die Straße »Im Mirsch«, in er Hubertus Schmidt seinen Reiterhof und sein Wohnhaus habe, nach dem Goldreiter umzutaufen. Der Haupt- und Finanzausschuss lehnte dies aber ab.
Auch der Einsatz des Ettelner Missionars Hans-Günther Weritz in Indonesien liefert für die Mehrheit der Kommunalpolitiker keinen Anlass, von der Borchener Regel »Keine Straßennamen mit noch lebenden Mitbürgern« abzuweichen. BBU-Sprecher Anton Schäfers hatte daran erinnert, dass die Bürger von Etteln viel Geld sammelten, um die Arbeit von Pater Weritz zu unterstützen. Deshalb sollte eine neue Straße den Namen »Pater Weritz Straße« erhalten. Auch dies lehnte der Haupt- und Finanzausschuss in nichtöffentlicher Sitzung im Rathaus ab.

Artikel vom 25.03.2006